ArchivDeutsches Ärzteblatt22/2007Akupunktur bei chronischen Schmerzen: Patientenzentrierte Medizin
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...
LNSLNS 30 bis 40 % der Patienten mit Schmerzen erleben nach Placebo eine Besserung ihrer Symptome. Placebos können ein machtvolles Instrument sein, sodass die evidenzbasierte Medizin mit Recht fordert, dass randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien nötig sind, um die Überlegenheit einer spezifischen Therapie zu beweisen (1). Endres und Kollegen fanden bei Patienten mit chronischen Kopfschmerzen keinen signifikanten Unterschied zwischen Verum- und Scheinakupunktur, beide Methoden halfen. Demnach haben positive Kontextfaktoren der Arzt-Patient-Beziehung eine eminente therapeutische Bedeutung. Sie reichen von der Freundlichkeit und dem Zuhören des Arztes über eine entspannte Praxisumgebung bis zur Hoffnung, die eigene Krankheit besser kontrollieren zu können.
Sollte nicht statt alternativen und oft unspezifischen Therapien, die von den Krankenkassen Millionenbeträge erfordern, eine patientenzentrierte Medizin (2) auf der Agenda stehen, die die krankheitszentrierte und technologiegetriebene Medizin ergänzt und kompensiert? Dadurch würde das große Bedürfnis nach der immer populärer werdenden alternativen Medizin zurückgehen.


Prof. Dr. med. Karlheinz Engelhardt
Jaegerallee 7
24159 Kiel
1.
Engelhardt K: Ethische Probleme der Placebobenutzung. Dtsch Med Wochenschr 2004; 129: 1939–42. MEDLINE
2.
Engelhardt K: Patientenzentrierte Medizin und Ethik. Dtsch Med Wochenschr 2003; 128: 1969–71. MEDLINE
1. Engelhardt K: Ethische Probleme der Placebobenutzung. Dtsch Med Wochenschr 2004; 129: 1939–42. MEDLINE
2. Engelhardt K: Patientenzentrierte Medizin und Ethik. Dtsch Med Wochenschr 2003; 128: 1969–71. MEDLINE

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.

Fachgebiet

Zum Artikel

Der klinische Schnappschuss

Stellenangebote