ArchivDeutsches Ärzteblatt23/2007Kulturkalender: Zeiten der Neuerungen und Umbrüche

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Kulturkalender: Zeiten der Neuerungen und Umbrüche

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LNSLNS Alle vier Wochen stellt das Deutsche Ärzteblatt eine Auswahl von herausragenden Ausstellungen vor, die Sie nicht verpassen sollten.


Berlin
bis 7. Oktober:
Foto: Metropolitan Museum of Art, New York
Foto: Metropolitan Museum of Art, New York
Französische Meisterwerke
„Edouard Manet im Boot“ aus dem Jahr 1874 (Bild) ist eines von rund 150 Spitzenwerken der bedeutendsten französischen Künstler des 19. Jahrhunderts, die jetzt in Berlin zu Gast sind: Gemälde von Ingres, Corot, Courbet, Puvis de Chavannes, Manet, Degas, Pissarro, Monet, Cézanne, Gauguin, Bonnard und Matisse sowie Skulpturen von Rodin, Degas und Maillol. Sie stammen aus dem New Yorker Metropolitan Museum of Art und ergänzen die Bestände deutscher Kunst dieser Epoche in der Alten Nationalgalerie zu einem umfassenden Panorama dieser großen Zeit der Neuerungen und Umbrüche.
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, Di./Mi. 10–18, Do.10–22,
Fr.–So. 10–20 Uhr

FRANKFURT/MAIN
15. Juni bis 16. September:
A. R. Penck – Retrospektive
Nach 20 Jahren die erste große Überblicksschau in Deutschland: Wie kaum ein anderer Künstler steht A. R. Penck, alias Ralf Winkler, für die Erneuerung der deutschen Malerei. Bereits in der DDR thematisierte er immer wieder die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft. Nach seiner Ausbürgerung 1980 schaffte er mit seinem typischen Stil aus abstrahierten Figuren und Bildzeichen ein universales Vokabular.
Schirn Kunsthalle, Römerberg, Di. und Fr.–So. 10–10, Mi./Do. 10–22 Uhr

FRANKFURT/CHEMNITZ
bis 9. September/ 5. August:
Fokus auf Ernst-Ludwig Kirchner
Der Wandteppich „Das Leben“, der 1928 bis 1932 entstand, ist mit circa drei mal drei Metern die größte und an Motiven reichste Webarbeit des deutschen Expressionisten. Vor dem Hintergrund des einfachen bäuerlichen Lebens in den Schweizer Bergen formulierte Kirchner damit seinen persönlichen Weltentwurf. Während die Ausstellung in Frankfurt am Main den Entstehungsprozess dieser Komposition nachzeichnet, konzentriert sich in Chemnitz die rund 100 Arbeiten umfassende Schau „Ernst Ludwig Kirchner – Deutschlandreise“ vor allem auf sein Spätwerk und insbesondere die Schaffensperiode 1925/1926. In dieser Zeit kehrte der rastlose Künstler für drei Monate nach Frankfurt am Main, Chemnitz, Dresden und Berlin zurück, wo er alte Freunde und Weggefährten wiedertraf.
Städel Museum, Schaumainkai 63,
Di. und Fr.–So. 10–18, Mi./Do. 10–21 Uhr;
Kunstsammlungen Chemnitz, Theaterplatz, Di.–Fr. 12–19, Sa./So. 11–19 Uhr

HAMBURG
16. Juni bis 9. September:
Geisterbahn und Glanzrevue.
Otto Dix. Aquarelle und Gouachen
„Kunst machten die Expressionisten genug. Wir wollten die Dinge ganz nackt, klar sehen, beinahe ohne Kunst.“ So beschrieb Dix (1891–1969) eine künstlerische Haltung, die in den 1920er-Jahren als Neue Sachlichkeit bekannt wurde. Wie vielschichtig und provozierend dieser Blick auf die Realität bis heute ist, führen rund 100 Porträts und Milieustudien vor, die einfühlsam und schonungslos, humorvoll und grotesk das Panorama menschlicher Existenz beschreiben. Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Frühwerk über die Gouachen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges bis hin zu den Aquarellen der frühen 1930er-Jahre.
Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, täglich außer Mo. 11–19, Do. 11–21 Uhr

Trier
bis 4. November:
Konstantin der Große
Aus Anlass der Wahl von Luxemburg und Region zur europäischen Kulturhauptstadt 2007 widmet sich eine große Ausstellung in drei Trierer Museen dem römischen Kaiser, der Konstantinopel gegründet und die Geschichte Europas durch die Anerkennung des Christentums bis heute geprägt hat. Gezeigt werden rund 1 600 Exponate aus internationalen Sammlungen wie dem Louvre, dem British Museum und den Vatikanischen Museen.
Rheinisches Landesmuseum, Weimarer Allee 1; Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Windstraße 6–8; Stadtmuseum Simeonstift, Simeon-straße 60; jeweils täglich 10–18 Uhr


Der besondere Tipp
Foto: Cinematheque Suisse
Foto: Cinematheque Suisse

Ein Kabinett verwegener Forscher
Geheimnisvoll blubbert es in den Reagenzgläsern, mit wirrem Haar hastet der Wissenschaftler im weißen Kittel durch seine Versuchsanordnungen. Es sind Bilder, die wir alle im Kopf haben und die heute – im Zeitalter der Gentechnik – oft mit Biologie und Medizin verbunden sind. Die Ausstellung „Hirnsturm“, die bis zum 31. Oktober zu sehen ist, hinterfragt das Klischee des „verrückten Forschers“ unter drei Aspekten: „Frankenstein“, „Die Lust am Experiment“ und „Wissenschaft und Verantwortung“. Dabei begegnet man fiktiven wie realen Persönlichkeiten und erfährt, wie zeitgenössische Kunst mit wissenschaftlichen Strategien experimentiert.
„Hirnsturm“: Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Brunswiker
Straße 2, Kiel,
Di.–Fr. 10–16, So. 12–16 Uhr

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