

. . . Nicht das Computerspiel oder die Pornos per se sind schuld am Desaster, sondern die Erziehung. Es gibt Länder wie Frankreich, wo das Kind von der sechsten bis achten Lebenswoche an vom Staat betreut wird, insofern wohlbehütet aufwächst, es keine Üblichkeit ist, dass jedes Kind ein Handy und einen eigenen Fernseher hat und seine Lebenswelt auf SMS und Medienschrott beschränkt. Das Bedürfnis nach der Nutzung besteht nirgends so wie in Pisa-Land. Eltern, soziales Umfeld können eben nicht durch Kommerzprodukte ersetzt werden. Wer glaubt, mit neun Milliarden Euro für den Primarbereich nicht mehr das europäische Bildungsschlusslicht zu sein, verkennt, dass allein Frankreich dafür 77 Milliarden p. a. ausgibt. Die „social skills“ lassen sich nicht durch medialen Schrott egalisieren . . . Zwischen kampftrinkenden Kindern und Computerspielen bleibt kaum Raum für einfache soziale Umgangsformen. Die Justiz wird das Problem nicht lösen . . .
Gerhard Schuster, 11, rue Scribe, F-75009 Paris