ArchivDeutsches Ärzteblatt26/2007Messung von exhaliertem Stickstoffmonoxid: Technik der NO-Bestimmung
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LNSLNS Die Bedeutung von Stickstoffmonoxid (NO), nicht nur in der physiologischen Grundlagen- und Herz-Kreislauf-Forschung, ist immens. Immer stärker rückt dieses Molekül auch in den Blickpunkt der klinischen Medizin. Dabei spielen nicht nur Aspekte der Pathophysiologie eine Rolle, sondern zunehmend auch von Diagnostik und Therapie (1). Ein großer Dank gebührt daher den beiden Autoren für die Positionierung dieses wichtigen klinischen Themas – hier dargestellt im Rahmen der Betrachtung von Atemwegserkrankungen – innerhalb der deutschen Ärzteschaft.
Die Messung von NO, beispielsweise zu diagnostischen Zwecken, ist seit Jahren ein komplexes und mitunter schwieriges Unterfangen. Das Gas ist sehr flüchtig, reaktionsfreudig, und Umwelteinflüsse haben bei seiner Freisetzung und Messung eine große Bedeutung. Ebenso erschwert die Existenz verschiedener endogener Produktionswege mit unterschiedlichen und teilweise sogar gegensätzlichen Wirkweisen (konstitutives versus induzierbares NO) die Interpretation der Messergebnisse. Erst seit relativ kurzer Zeit gelingen akzeptable Messprozeduren auch außerhalb strenger Laborbedingungen, deren Resultate aber noch immer auf ihren mittel- bis längerfristigen medizinischen Nutzen hin überprüft werden müssen. Dabei sind im Sinne einer angemessenen und optimierten praktischen Verwertung möglichst Messoptionen in Echtzeit-Darstellung zu fordern.
Soll die NO-Messung Eingang in eine breite medizinische Versorgung finden, muss weiter an der Vereinfachung und Praktikabilität sowie an Genauigkeit und Kosteneffektivität dieser Verfahren gearbeitet werden. Die im publizierten Artikel vorgestellte Chemilumineszenz-Analyse ist dabei nur eine unter anderen möglichen gegenwärtigen Methoden zur NO-Bestimmung. Eine weitere Methode ist die amperometrische Messung, die – bei adäquater Genauigkeit – auch ambulant einfach zu handhaben ist und bei Echtzeitdarstellung möglicherweise in Anschaffung und Handhabung dem Chemilumineszenz-Verfahren ebenbürtig oder potenziell überlegen ist (2). Dieses gilt es weiter zu untersuchen und auch die jeweiligen technischen Weiterentwicklungen abzuwarten. Eine unmittelbare experimentelle Gegenüberstellung verschiedener Optionen der NO-Messung könnte hilfreich sein, wobei in jedem Fall der eigentliche Fokus, namentlich die Weiterentwicklung klinischer Erkenntnisse zum NO-Geschehen und die Interpretation der verschiedenen diagnostisch-therapeutischen Ansätze, nicht verloren gehen darf.

Prof. Dr. med. Tobias Esch
Integrative Gesundheitsförderung
Hochschule Coburg
Coburg University of Applied Sciences
Friedrich-Streib-Straße 2
96450 Coburg
E-Mail: esch@hs-coburg.de
1.
Esch T, Stefano GB, Fricchione GL, Benson H: Stress-related diseases: A potential role for nitric oxide. In: Stefano GB (Hrsg.). Biomedical significance of nitric oxide. New York: Medical Science International 2003.
2.
Mantione KJ, Esch T, Stefano GB: Detection of nitric oxide in exhaled human breath: Exercise and resting determinations. Medical Science Monitor 2007; 13: 1–5 MEDLINE
1. Esch T, Stefano GB, Fricchione GL, Benson H: Stress-related diseases: A potential role for nitric oxide. In: Stefano GB (Hrsg.). Biomedical significance of nitric oxide. New York: Medical Science International 2003.
2. Mantione KJ, Esch T, Stefano GB: Detection of nitric oxide in exhaled human breath: Exercise and resting determinations. Medical Science Monitor 2007; 13: 1–5 MEDLINE

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