ArchivDeutsches Ärzteblatt27/2007DRG-System: Faire Preise bei hohem Aufwand

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DRG-System: Faire Preise bei hohem Aufwand

Flintrop, Jens

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Der hohe bürokratische Aufwand bei der Abrechnung nach Fallpauschalen führt bei Ärztinnen und Ärzten zunehmend zu Akzeptanzproblemen. Foto: BilderBox
Der hohe bürokratische Aufwand bei der Abrechnung nach Fallpauschalen führt bei Ärztinnen und Ärzten zunehmend zu Akzeptanzproblemen. Foto: BilderBox
Die Abrechnung der Krankenhausleistungen auf der Basis diagnosebezogener Fallpauschalen (DRGs) weist zwar noch Defizite auf, hat nach Auffassung des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) aber inzwischen einen guten Entwicklungsstand erreicht. Es biete mittlerweile ein hohes Maß an Transparenz und ermögliche „prinzipiell die Ableitung angemessener Entgelte“, heißt es in der Antwort des VUD auf eine Anfrage des Bundesgesundheitsministeriums. Der hohe bürokratische Aufwand führe bei Ärzten allerdings zunehmend zu Akzeptanzproblemen.
Verbesserungsbedarf sieht der VUD auch im Bereich der Innovationen und bei der Einordnung von Extremkostenfällen sowie bei der Kalkulation der Kosten in den Krankenhäusern. Auch führe das System der Selbstverwaltung oft zu Entscheidungen auf der Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners. Für sachgerechte Lösungen regt der VUD an, die Verantwortung für das Systemmanagement einer staatlichen Behörde zu übertragen. In den dezentralen Bereichen und Einrichtungen der Klinika führe eine zunehmende Differenzierung des DRG-Systems zu einem hohen bürokratischen Aufwand für die Kodierung und die Dokumentation.
Mit Blick auf die Hochleistungsmedizin sieht der VUD bei den Zusatzentgelten Verbesserungspotenzial. Zusatzentgelte würden bisher meist für teure Medikamente, teure Sachmittel und besondere therapeutische Verfahren gezahlt, während beispielsweise bei der Diagnose bisher nur ein Zusatzentgelt definiert worden sei. Kostspielige diagnostische Verfahren aber würden nur von einem Bruchteil der Krankenhäuser eingesetzt, hebt der VUD hervor. In der Regel seien dies Universitätsklinika und Häuser der Maximalversorgung, in die Patienten zwecks weiterer Diagnostik aus anderen Krankenhäusern verlegt würden. JF

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