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Geriatrische Versorgung: KBV stellt Konzept für mehr Kooperation vor
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Foto: Caro
Pate für den Vertragsentwurf der KBV war ein seit 1999 bestehendes geriatrisches Rehabilitationsmodell in Sachsen-Anhalt. In der Kreisstadt Schönebeck versorgen vier geriatrisch fortgebildete Hausärzte mit sechs Mitarbeiterinnen ältere Patienten in einem extra hierfür geschaffenen ambulanten Rehazentrum. Täglich werden zehn bis 15 Patienten in das Zentrum gebracht. Nach zwei bis drei Therapieeinheiten, einem Gruppenfrühstück und einem gemeinsamen Mittagessen geht es gegen 14 Uhr zurück nach Hause. Die Initiative wurde mit dem Berliner Gesundheitspreis 2007 ausgezeichnet. Dr. med. Burkhard John, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt und seinerzeit Mitbegründer des Projekts, gab allerdings zu bedenken, dass für eine flächendeckende Versorgung in Sachsen-Anhalt 70 bis 80 solcher Einrichtungen nötig seien. John hofft, dass die KV neben der AOK und IKK weitere Kassen zur Zusammenarbeit bewegen kann.
Nach dem Vertragsentwurf der KBV übernimmt der Hausarzt die kontinuierliche Versorgung des Patienten. Ein speziell fortgebildeter Teamarzt ist für die geriatrische Komplexbehandlung zuständig. Der Teamarzt leitet das multiprofessionelle Team, bestehend aus Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Pflegekräften.
Der Entwurf ist das sechste Produkt der sogenannten Vertragswerkstatt der KBV. Bereits vorgelegte Konzepte betreffen Patienten mit chronischen Wunden, mit HIV/Aids oder Darmkrebs sowie die palliativmedizinische Versorgung und die interventionelle Schmerztherapie. SR