

Das Forschungsprojekt, finanziert von der VolkswagenStiftung und Hänsel + Gretel, einer Stiftung die sich gegen Kindesmissbrauch einsetzt, wurde 2005 begonnen (siehe DÄ, Heft 24/2005). Seitdem wurden 90 pädophile Männer in das Therapieprogramm aufgenommen, von denen 20 die Behandlung abgeschlossen haben. Insgesamt haben 550 Männer und zwei Frauen um Hilfe gebeten. 45 Patienten warten noch auf den Therapiebeginn. Die weitere Finanzierung des Projekts ist allerdings zurzeit ungewiss.
Die Erfolge der Forschung hätten gezeigt, wie wichtig es sei, Angebote für Pädophile bundesweit zu etablieren, sagte Beier. Dazu gehöre die Einrichtung von sexualmedizinischen Ambulanzen an Universitätskliniken. Die Anbindung an die Psychiatrie und die Beschränkung auf die Diagnosegruppe „Pädophilie“ seien indes kontraproduktiv. Notwendig sei auch die Förderung der sexualmedizinischen Qualifikation für Therapeuten. „Sexualmedizin hat bisher noch keinen Eingang in die Weiterbildung gefunden“, bedauerte Dr. med. Günter Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer. Die Akademie für Sexualmedizin in Berlin, an der die Kammer beteiligt ist, bietet ein Fortbildungscurriculum an. PB
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