

Instrument der Qualitätssicherung
Das Buch ist als Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des deutschen In-vitro-Fertilisations-(IVF)-Registers mit Sitz in Bad Segeberg konzipiert. Es beschreibt die Geschichte und Datensatzstruktur des Registers und zeigt in übersichtlicher Form statistische Betrachtungen zur quantitativen und methodischen Entwicklung der deutschen Reproduktionsmedizin. Darüber hinaus finden sich Beiträge zu rechtlichen, berufsrechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen der IVF-Behandlung in Deutschland. Eine Reihe wissenschaftlicher Übersichtsartikel, von der Geschichte der Gonadotropintherapie bis zu genetischen Aspekten der männlichen Subfertilität, runden das Bild ab, auch wenn ein unmittelbarer inhaltlicher Bezug zum IVF-Register nicht immer nachvollziehbar ist.
Eine wünschenswerte Ergänzung hätte das Buch durch eine Gegenüberstellung des deutschen IVF-Registers mit anderen IVF-Registern, beispielsweise dem britischen Register der Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) oder dem Register des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC), erfahren. Ebenso wäre eine Kontextualisierung des Registers mit dem European IVF Monitoring (EIM) Consortium oder dem International Commitee for Monitoring ART (ICMART) von Interesse. Die nationale Bedeutung des deutschen IVF-Registers als ein zuverlässiges Instrument der Qualitätssicherung und der Dokumentation eines hochsensiblen Bereichs der Humanmedizin kann jedoch nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Das Buch bietet dem interessierten Leser eine beträchtliche Fülle an Hintergrundinformation und sollte von jedem gelesen werden, der sich an den in Deutschland häufig hitzig geführten Debatten zur Reproduktionsmedizin beteiligt. Georg Griesinger
R. E. Felberbaum, K. Bühler, H. van der Ven: Das Deutsche IVF-Register 1996–2006.
10 Jahre Reproduktionsmedizin in Deutschland. Springer, Heidelberg, 2007, 251 Seiten, gebunden, 49,95 Euro