ArchivDeutsches Ärzteblatt30/2007Filmkalender: Im Kino andere Welten entdecken

KULTUR

Filmkalender: Im Kino andere Welten entdecken

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LNSLNS Beziehungen, Freundschaften und das Streben nach Glück – das Deutsche Ärzteblatt stellt alle vier Wochen eine Auswahl sehenswerter Neustarts vor.

Drama
Ab 16. August:
Foto: Sony Pictures
Foto: Sony Pictures
Die Liebe in mir
Noch Jahre, nachdem Charlie Fineman (sehr überzeugend: Adam Sandler) durch die Anschläge vom 11. September Frau und Kinder verlor, hat er sein früheres Glück aus dem Bewusstsein verdrängt und leidet an den Folgen des Traumas. Als er eines Tages in New York zufällig seinem ehemaligen College-Zimmergenossen Alan (Don Cheadle) über den Weg läuft, ist dieser fest entschlossen, ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen und Charlie zu helfen, mit seinem großen Verlust fertig zu werden. Im Mittelpunkt des von Regisseur Mike Binder ruhig in Szene gesetzten Plots steht die Freundschaft zweier Männer und die Heilung einer Wunde, die Sandlers Figur stellvertretend für Amerika trägt.
USA 2007, 125 Minuten

Ab 23. August:
Tuyas Hochzeit
Goldener Bär und Preis der Ökumenischen Jury bei den Filmfestspielen 2007 in Berlin: „Tuyas Ehe“ spielt im mongolischen Teil Chinas in einer Steppenlandschaft am Rand von Wüste und Gebirge, durch die sich eine schnurgerade Autobahn als einzige Schnellverbindung in die Stadt zieht. Die schöne junge Schafzüchterin Tuya muss ihren behinderten Mann Batoer und zwei Kinder versorgen und Wasser aus einem weit entfernten, versiegenden Brunnen holen. Als sie sich verletzt und nicht mehr so hart wie bisher arbeiten kann, sucht sie auf Anraten der Schwägerin einen Mann. Bedingung vor der Scheidung: Der Neue muss den alten Ehemann mitversorgen. Glücklicherweise entwickelt sich daraus kein karges Sozialdrama, sondern ein lakonisch-bewegender Frauenfilm, der auch vom Verlust der Hirtenkultur und den ökologischen und ökonomischen Veränderungen in der Inneren Mongolei erzählt
China 2006, 96 Minuten

Komödie
Ab 2. August:
Von Frau zu Frau
Stadtneurotikerin Diane Keaton spielt in dieser tragikomischen Sitcom eine dominante Mutter, die für ihre Filmtochter Mandy Moore den richtigen Mann finden will. Diese sucht sich grundsätzlich die falschen Partner aus und kann ihr plötzliches Glück, gleich zwei tolle Kandidaten an der Angel zu haben, kaum fassen. Sie beginnt parallel mit beiden eine Beziehung. Auf Dauer kann das natürlich nicht gut gehen, eine Entscheidung muss getroffen werden.
USA 2007, 102 Minuten

Ab 16. August:
Zusammen ist man weniger allein
Mit Audrey Tautou, Guillaume Canet, Laurent Stocker und Françoise Bertin charmant besetztes Großstadtmärchen aus Frankreich, in dem vier gegensätzliche Menschen in einer skurrilen Pariser WG die Chance zum Glücklichsein ergreifen. Regie- und Produktionsaltmeister Claude Berri beweist souverän, dass man auch im Alter von über 70 Jahren jung im Kopf sein kann und überzeugt durch erfrischende Charakterzeichnung und Dialoge. Geschickt entlarvt er den Begriff Individualismus als Deckmäntelchen für Anonymität und Einsamkeit. Die finale Harmonie wirkt trotz einiger Klischees nicht aufgesetzt, sondern bildet den passenden Schlusspunkt einer romantischen Geschichte, die humorvoll vorführt, wie es gelingt, Widersprüche aufzulösen und Gegensätzlichkeiten zu akzeptieren.
Frankreich 2007, 112 Minuten

Dokumentation
Ab 30. Juli:
Projekt Gold
Am 4. Februar 2007 gelang den Handballnationalspielern, woran die Fußballer zuvor scheiterten: Sie wurden Weltmeister im eigenen Land. Während der Vorbereitung und des Turniers begleitete sie ein Kamerateam, das nahezu unbeschränkten Zugang zu Trainern und Spielern hatte. Gewisse Ähnlichkeiten zu Sönke Wortmanns Film „Sommermärchen” sind also nicht zu vermeiden. Dennoch lohnt „Projekt Gold”, weil sich Regisseur Winfried Oelsner als ausgesprochen guter Beobachter und Zuhörer erweist. Mit viel Feingefühl zeichnet er das Porträt einer interessanten Gruppe von Menschen.
Deutschland 2007, 106 Minuten


Foto: Polyband Medien
Foto: Polyband Medien
DVD-Tipp

Die Entstehung Europas
Spannende Zeitreise durch Millionen Jahre: Dramatische Entwicklungen haben die Landschaften und das Tierreich Europas geprägt. Die vierteilige Koproduktion von BBC, ZDF und ORF, an der 150 Natur- und Spielfilmprofis dreieinhalb Jahre arbeiteten, führt durch tropische Sümpfe und Eiszeiten, zu lang vergangenen Zivilisationen und Zeiten elementarer Veränderungen. Mit modernsten Kameratechniken, hochkarätigen Computeranimationen und brillanten Natur- und Landschaftsaufnahmen entstand so ein faszinierendes Bild unseres Kontinents. Neben Geschichte und Vorgeschichte wird auch „Die Zukunft Europas“ – so der Titel der 4. Episode – anschaulich in Szene gesetzt.

„Europa – Der Kontinent“, deutsch, 2 DVDs, circa 180 Minuten, Polyband, Bestellnummer: 4006448754211, circa 17,95 Euro, Verkaufsstart: 24. August 2007

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