AKTUELL
Arzneimittel: Mehrbedarf wegen alternder Gesellschaft


Bertram Häussler:
Demografisch bedingter
Mehrverbrauch
von Medikamenten.
Foto: vario images
Der Atlas weist zudem starke regionale Unterschiede bei den Arzneimittelausgaben aus. So ist der Medikamentenverbrauch in Ostdeutschland höher als im Westen. Der Umsatz der Hersteller je Versicherten lag 2006 im Osten bei über 425 Euro und damit um 55 Euro höher als der Durchschnitt im Westen. Eine Ursache ist nach Meinung der Experten die Abwanderung junger und gesunder Menschen aus dem Osten. Dadurch steige das Durchschnittsalter der Versicherten in den neuen Ländern.
Scharfe Kritik an den Studienergebnissen kam vonseiten der Krankenkassen. Der Arzneimittel-Atlas liefere Ärzten und Apothekern keine Hinweise für eine wirtschaftliche Arzneimitteltherapie, heißt es in einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die Kritik des WIdO bezieht sich vor allem auf eine vermeintlich mangelhafte wissenschaftliche Grundlage. Der Arzneimittel-Atlas werte Mengenzuwächse im Arzneimittelmarkt ohne ausreichende Daten- und Studienlage als angemessen. SR