MEDIZIN: Diskussion
Früherkennung von Sehstörungen bei Kindern; Durchleuchtungstest nach Brückner – Ein Muss bei allen Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter: Keine geeignete Prävention


Stattdessen beruft sich der Autor auf seine Erfahrung. Die mag für seinen eigenen Arbeitsbereich wichtig sein, ist aber wahrscheinlich auf ein Flächenscreening nicht übertragbar, denn ein Universitätsprofessor (und seine Studenten) arbeiten ebenso wie die niedergelassenen Augenärzte auf einem völlig anderen Prävalenzniveau als die angesprochenen Primärmediziner – mit einem hochgradig vorselektierten Patientenklientel. Abgesehen davon: Wären Augenspiegel und ein mindestens 5 m langer abdunkelbarer Untersuchungsraum und die zusätzliche Untersuchungszeit tatsächlich bei fast jeder Kindervorsorge obligat, wäre dies vermutlich das Ende der flächendeckenden Kinder-Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland.
Wahrscheinlich fänden Spezialisten es anmaßend und gefährlich, wenn Primärmediziner ihnen Leitlinien vorschreiben wollten. Sie würden – zu Recht – monieren, dass jeder zunächst für die eigenen Versorgungsbereiche zuständig ist. Warum sollte das nicht auch anders herum gelten?
Dr. med. Uwe Popert
Goethestraße 70
34119 Kassel
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