MEDIZIN: Originalarbeit
Arbeitszeit der Krankenhausärzte in Deutschland
Erste Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung im Herbst 2006
Hospital Doctors´ Working Hours in Germany – Preliminary Data from a National Survey in
Autumn 2006


Einleitung: Ziel der Analyse war es, die Arbeitszeit an Werktagen und die Zahl der Bereitschaftsdienste pro Monat von Krankenhausärzten zu erfassen sowie Gruppen mit deutlicher Arbeitszeitbelastung zu identifizieren. Methoden: Die gewichteten Daten der bundesweiten Erhebung „Arbeit, Gesundheit und Gesundheitsverhalten der Krankenhausärzte und -ärztinnen 2006“ wurden ausgewertet.
Einschlusskriterien für eine deutliche Arbeitszeitbelastung waren Vollzeitbeschäftigung, ein Arbeitstag von 10 oder mehr Stunden und 6 oder mehr Bereitschaftsdienste im Monat. Ergebnisse: Die Rücklaufquote der Fragebögen lag bei 58 % (n = 1 917 aus 3 295). Die Mehrheit ist vollzeitbeschäftigt (89,4 %) und leistet regelmäßig Bereitschaftsdienste (73,4 %). Mehr als die Hälfte aller Vollzeitbeschäftigten arbeitet täglich mindestens 10 Stunden (52,3 %). Über ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten haben mehr als 6 Bereitschaftsdienste im Monat (35 %). Jeder fünfte Arzt (19 %) hat eine deutliche Arbeitszeitbelastung. Operatives Fach (Odds ratio 1,81; 95-%-Konfidenzintervall [Cl] 1,42–2,32), Alter unter 35 Jahre (Odds ratio 1,72; 95-%-Cl 1,30–2,28) und männliches Geschlecht (Odds ratio 1,71; 95-%-Cl 1,32–2,23) sind signifikante Prädiktoren deutlicher Arbeitszeitbelastung. Diskussion: Die übermäßige Arbeitszeitbelastung bei deutschen Krankenhausärzten ist belegt. Daher sind die Arbeitszeitreformen dringend notwendig. Dtsch Arztebl 2007; 104(36): A 2417–23
Schlüsselwörter: Arbeitszeit, Krankenhausärzte, Repräsentativerhebung, Reformen
Summary
Hospital Doctors´ Working Hours in Germany – Preliminary Data from a National Survey in Autumn 2006
Introduction: The primary aim of this analysis was a statistical evaluation of hours of work on working days, and the amount of monthly on-call duty, as well as to identify those groups with the greatest work load.
Methods: Data on hours of work (length of an average working day, number of monthly on-call duties) were gathered using a written, anonymized survey entitled "Work, health and life style in hospital physicians in 2006“. Working full-time, a working day of 10 or more hours, and being on call 6 times or more per month was defined as work overload. Results: The response rate was 58% (n = 1917 of 3295). The majority of doctors were working full-time (89.4%), doing regular on-call duty (73.4%).
Over the half of full-time doctors (52.3%) has a working day of 10 hours or more and over one third of them (35%) performed more than 6 on-call duties per month.
Being employed in a surgical speciality (odds ratio [OR] 1.81; 95 % confidence interval [Cl] 1.42–2.32), under 35 (OR 1.72; 95 % Cl 1.30–2.28), and male (OR 1.71; 95 % Cl 1.32–2.23) were significant predictors of work overload. Discussion: Working hours and rate of on-call duties is high among hospital doctors across Germany. The structuring of working patterns is in need of review, for the sake of doctors. Dtsch Arztebl 2007; 104(36): A 2417–23
Key words: working hours, hospital, doctors, reforms
Die Arbeit der Krankenhausärzte hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verdichtet: Der Zeitaufwand für administrative Tätigkeiten nahm zu, die Liegezeiten nahmen ab, und die Fallzahlen stiegen. All dies kann zu höherer Arbeitsbelastung aufgrund von stärkerem Zeitdruck und längeren Arbeitstagen führen (e1–3).
Dabei ist aber einzuschränken, dass die reale Arbeitszeitbelastung der Krankenhausärzte wegen der unzureichenden Dokumentation schwer feststellbar ist (e4–6). Die Schätzungen bisheriger Studien gehen aufgrund der unterschiedlichen Definitionen zur Wochenarbeitszeit und Grundgesamtheit auseinander. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (1) hat bei allen Ärzten im öffentlichen Dienst – das heißt einschließlich der Ärzte in den Ministerien und Behörden – eine durchschnittliche Arbeitszeit von 46,3 Stunden errechnet. Zu dem Ergebnis einer höheren Wochenarbeitszeit kamen die Untersuchungen, die nur Klinikärzte einschlossen und die Bereitschaftsdienste als Teil der Arbeitszeit einbezogen. Danach leisteten Klinikärzte pro Woche 57,8 Stunden in Berlin (2), 60 Stunden in Hessen (3), 59 Stunden an den Münchener Kliniken (4) und 68 Wochenstunden in einer repräsentativen Auswahl von deutschen Krankenhäusern (5). Diese Resultate legen den Schluss nahe, dass die Ärzte an den deutschen Krankenhäusern in großem Umfang Mehrarbeit leisten. Da sich die meisten bisherigen Studien auf Daten einer Stadt oder eines Landes stützen, lassen sich ihre Ergebnisse für Krankenhausärzte in Deutschland nicht verallgemeinern. Es existiert zwar eine Repräsentativerhebung zu den Arbeitszeiten der Krankenhausärzte (5), aber bei dieser fehlen detaillierte Informationen zur Arbeitszeit und zur Gruppe mit der höchsten Arbeitszeitbelastung.
Die Erfassung der Arbeitszeit bei den Krankenhausärzten ist gesundheitspolitisch relevant, denn überlange Arbeitszeit beeinträchtigt nicht nur die Qualität der Behandlung (6–7), sondern auch das soziale Leben, die Lebensqualität und die Gesundheit jedes Einzelnen (8). Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher die repräsentative Erfassung der Arbeitszeit bei den Krankenhausärzten und die Identifizierung der Gruppen, die am stärksten von deutlicher Arbeitszeitbelastung betroffen sind. Zur besseren Lesbarkeit werden in der Regel nicht die weiblichen und männlichen Bezeichnungen im Text angegeben, sondern der neutrale Begriff – auch wenn er mit der männlichen Bezeichnung identisch ist –, zum Beispiel „Ärzte“ statt „Ärzte und Ärztinnen“.
Material und Methoden
Im Rahmen der bundesweiten Erhebung „Arbeit, Gesundheit und Gesundheitsverhalten der Krankenhausärzte und -ärztinnen 2006“ wurden Daten zur Arbeitszeit mit validierten Fragen zur Dauer eines werktägigen Arbeitstages – ohne Bereitschaftsdienste, Rufbereitschaften, inklusive Überstunden – sowie zur Zahl der Bereitschaftsdienste im Monat an Werktagen und Wochenenden erhoben. Zur Gestaltung der Fragen wurden Fragebögen des Deutschen Krankenhausinstituts (e7) und des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln (e8) herangezogen. Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter und Arbeitsplatzmerkmale – das heißt Fachrichtung, Position, Arbeitszeitregelung, Bettenzahlen und regionale Lage der Krankenhäuser – wurden ebenfalls erfasst.
Die Erhebungsphase dauerte von Mitte September bis Ende Oktober 2006. Die Teilnahme der Krankenhäuser und Krankenhausärzte an der Erhebung war freiwillig und die Erhebung anonym. Die Angaben wurden streng vertraulich unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen über den Datenschutz behandelt. Mit der Stichprobenziehung, Datenerfassung und Datenaufbereitung war das Deutsche Krankenhausinstitut betraut. Die Bruttostichprobe auf der Krankenhausebene umfasste 964 Krankenhäuser ab 100 Betten. Alle Krankenhäuser ab 100 Betten in den neuen Bundesländern und die Krankenhäuser ab 600 Betten in den alten Bundesländern wurden angeschrieben. Bei Krankenhäusern in den alten Bundesländern unter 600 Betten wurde eine Zufallsstichprobe gezogen.
Die Zahl der pro Krankenhaus zufällig ausgewählten Ärzte variierte in Abhängigkeit von der Krankenhausgröße. In den teilnehmenden Krankenhäusern (515 aus 964) umfasste die Arztstichprobe brutto 3 295 Ärzte. Die Rücklaufquote lag bei 58 % (n = 1 917). Die Rohdaten wurden nach Krankenhausgrößen, regionaler Lage und Arztgruppen gewichtet, um ein repräsentatives Abbild der Grundgesamtheit der hauptamtlichen Krankenhausärzte in Krankenhäusern ab 100 Betten zu erhalten.
Im ersten Schritt wurden Gruppen zur Länge eines werktäglichen Arbeitstages (Tabelle 2) und zur monatlichen Zahl der Bereitschaftsdienste (Tabelle 3) gebildet – teilweise in Anlehnung an die hessische Studie (3), um einen Vergleich der Daten zu ermöglichen.
Im zweiten Schritt wurden die Mittelwerte der Länge eines Arbeitstages am Werktag und die Zahl der Bereitschaftsdienste im Monat nach ausgewählten Merkmalen berechnet. Zur einfacheren Interpretation wurden die ursprünglichen Ausprägungen in binäre Varianten recodiert (Tabelle 4).
Im dritten Schritt wurde die Gruppe mit deutlicher Arbeitszeitbelastung analysiert. Die Einschlusskriterien für die deutliche Arbeitszeitbelastung waren Vollzeitbeschäftigung, Arbeitstag von mindestens 10 Stunden und Ableistung von mindestens 6 Bereitschaftsdiensten im Monat. Diese Kriterien folgen einerseits der Definition der EU zur langen werktäglichen Arbeitszeit, die bei circa 10 Stunden oder mehr angesetzt ist (e9), und andererseits den Regelungen des Bundesangestelltentarifes (BAT, SR 2c). Dort ist vorgesehen, dass nicht mehr als 6 Bereitschaftsdienste im Kalendermonat angeordnet werden dürfen.
Nach der Einzelauswertung erfolgte eine binäre logistische Regressionsanalyse der Gruppe mit deutlicher Arbeitszeitbelastung mit einer Kontrolle von Alter, Geschlecht und arbeitsplatzspezifischen Variablen. Zu diesem Zwecke wurden die ursprünglichen Ausprägungen der Kontrollvariablen dichotomisiert (Tabelle 7). Die statistische Analyse umfasste Exakten-Test nach Fisher, ANOVA („analysis of variance“) und logistische Regression.
Ergebnisse
In Tabelle 1 sind ausgewählte demografische und arbeitsplatzspezifische Merkmale der Krankenhausärzte dargestellt. Die Mehrheit der Befragten ist männlich, gehört zu jüngeren Altersgruppen, bekleidet die Position eines Assistenzarztes, ist vollzeitbeschäftigt, leistet regelmäßig Bereitschaftsdienste, arbeitet in den Krankenhäusern von der Größe ab 300 Betten, ist in den alten Bundesländern und im traditionellen System mit Tagesdienst tätig.
Die Kategorien der werktäglichen Arbeitszeit nach ihrer Länge sind in Tabelle 2 dargestellt. 85 % der Ärzte haben einen Arbeitstag von mindestens 9 Stunden, 52 % arbeiten mindestens 10 Stunden und 23 % leisten sogar mindestens 11 Stunden an einem durchschnittlichen Werktag. Bei den teilszeitbeschäftigten Ärzten fallen die werktäglichen Arbeitsstunden wesentlich geringer aus, was auch auf die häufige reduzierte Zahl der Arbeitsstunden pro Tag zurückzuführen ist.
Die Verteilung der durchschnittlichen Bereitschaftsdienste im Monat gibt die Tabelle 3 wieder. 34,5 % aller Vollzeitbeschäftigten und 54,3 % aller Teilzeitbeschäftigten leisten im Monat bis zu 6 Bereitschaftsdienste, 20,1 % beziehungsweise 14,6 % bis zu 7 bis 8 Bereitschaftsdienste und 15 % beziehungsweise 5,5 % sogar bis zu 9 oder mehr Bereitschaftsdienste.
Die durchschnittliche werktägliche Arbeitszeit und monatliche Anzahl der Bereitschaftsdienste bei vollzeitbeschäftigten Ärzten sind in Tabelle 4 dargestellt. Es werden 9,9 Stunden an einem Werktag sowie 4,7 (beziehungsweise 6,7) Bereitschaftsdienste im Monat abgeleistet. Bei der Unterscheidung nach Krankenhaustypen fällt insbesondere auf, dass in den Krankenhäusern von der Größe ab 600 Betten mehr Arbeitsstunden und in den Krankenhäusern mit weniger als 600 Betten mehr Bereitschaftsdienste abgeleistet werden müssen. Die Differenzierung nach medizinischen Fachgebieten zeigt weiter, dass sowohl der operative als auch der nicht operative Bereich gleich hohe werktägliche Arbeitszeiten haben, wobei im operativen Bereich zusätzlich mehr Bereitschaftsdienste anfallen.
In Abhängigkeit von der beruflichen Position ergeben sich für die Chef- und Oberärzte höhere Arbeitszeiten an den Werktagen und für die Assistenzärzte
eine höhere Anzahl von Bereitschaftsdiensten im
Monat. Gemittelt über unterschiedliche Arbeitszeitmodelle sind mehr werktägige Arbeitsstunden und niedrigere Belastung durch Bereitschaftsdienste im traditionellen Dienstmodell zu finden. Nach regionaler Lage haben die Ärzte in den alten Bundesländern längere werktägige Arbeitszeiten und in den neuen Bundesländern häufiger Bereitschaftsdienste. Bei der Unterscheidung nach Geschlecht arbeiten die Männer signifikant länger und tendieren zu einer höheren Frequenz an Bereitschaftsdiensten. Die Altersgruppe der bis 35-Jährigen ist stärker sowohl von werktägigen Arbeitszeiten als auch von Bereitschaftsdiensten belastet.
Von deutlicher Arbeitszeitbelastung sind 19 % der Ärzte betroffen (Tabelle 5). Bei Differenzierung in medizinische Fachrichtungen fällt insbesondere auf, dass die Ärzte in der Chirurgie, aber auch in anderen operativen Fächern wie Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Urologie am stärksten belastet sind. Die internistischen Ärzte befinden sich im Mittelfeld. Demgegenüber haben Ärzte der Psychiatrie, Psychotherapie und Radiologie die geringste Belastung.
Nach Einzelauswertung in Tabelle 6 findet man die deutliche Arbeitszeitbelastung signifikant häufiger im operativen Bereich, im traditionellen Dienstmodell, bei den jüngeren Ärzten, Assistenzärzten und Männern.
Die Regressionsanalyse in Tabelle 7 zeigt weiter, dass die Anstellung in einem operativen Fach, die Zugehörigkeit zur Altersgruppe der bis 35-Jährigen sowie männliches Geschlecht signifikante Prädiktoren deutlicher Arbeitszeitbelastung sind.
Diskussion
Die vorliegende Untersuchung verdeutlicht, dass die Arbeitszeitbelastung nahezu alle vollzeitbeschäftigten Chef-, Ober- und Assistenzärzte in den deutschen Krankenhäusern betrifft. Nur eine kleine Minderheit der vollzeitbeschäftigten Ärzte (15 %) geben an, nicht mehr als 9 Stunden pro Arbeitstag abzuleisten, was der üblichen Vollzeitbeschäftigung von 38,5 bis 42 Wochenstunden – das heißt 7,7 bis 8,4 Stunden pro Tag – entspricht. Damit stimmen die Ergebnisse dieser Studie mit den bisherigen Querschnittsstudien in Berlin, Hessen und München überein, die allesamt auf eine deutliche Mehrarbeit in Krankenhäusern hinweisen (2–4, 9).
Ein Vergleich mit den hessischen Daten zeigt, dass im Durchschnitt jeder zweite Krankenhausarzt in Hessen (49 %) (3) und auch in der vorliegenden bundesweiten Erhebung (52 %) mindestens 10 Stunden pro Tag arbeitet. Darüber hinaus wurde auch deutlich, dass die tägliche Arbeitszeit von Ärzten in den größeren Krankenhäusern höher ist, demgegenüber aber mehr Bereitschaftsdienste in den kleineren Krankenhäusern abgeleistet werden. Eine Tendenz zur höheren Arbeitszeit an den Werktagen bei den Chef- und Oberärzten wurde ebenfalls bestätigt. Die signifikant niedrigere Zahl an Bereitschaftsdiensten bei den Chef- und Oberärzten im Vergleich zu den Assistenzärzten hängt sicherlich damit zusammen, dass Ober- oder Chefärzte vermehrt in die Rufbereitschaft eingeteilt sind, die hier nicht erfasst wurde.
Nicht nur die relativ langen werktägigen Arbeitstage stellen eine Belastung dar, sondern auch die Häufigkeit der Bereitschaftsdienste. Berücksichtigt man bei der Berechnung nur die Ärzte, die tatsächlich Bereitschaftsdienste leisten, so ergibt sich eine Zahl von 6,7 Bereitschaftsdiensten im Monat. Auf den ersten Blick dürften diese Angaben unplausibel erscheinen, weil laut Tarifvertrag im Kalendermonat nicht mehr als 6 Bereitschaftsdienste angeordnet werden dürfen. Dennoch kann es plausibel sein, dass Ärzte in kleineren Krankenhäusern oder infolge von Urlaubs-/ Krankheitsvertretungen mehr als 6 Dienste im Monat ableisten. Auch Ärzte bestimmter Fächer, wie zum Beispiel die Gynäkologen, können 10 oder mehr Dienste haben, weil der Dienst doppelt besetzt sein muss – beispielsweise wegen sofortigem Einsatz mit 2 Personen für den Kaiserschnitt.
Nach Definition dieser Studie ist jeder fünfte Arzt von deutlicher Arbeitszeitbelastung betroffen. Bei der Interpretation des signifikanten Unterschiedes zwischen den Altersgruppen gilt es wiederum zu beachten, dass Assistenzärzte – die eher zur jüngeren Altersgruppe gehören – häufiger in den Bereitschaftsdienst eingeteilt sind. Dass in den operativen Fächern, insbesondere in der Chirurgie, traditionell längere Arbeitszeiten vorkommen, ist sowohl in nationalen (3, e24–26) als auch internationalen Studien (10–e13) mehrfach belegt worden. Die Gründe dafür dürften in den besonderen Eigenschaften des Faches mit außerplanmäßigen Operationen, häufigeren Bereitschaftsdiensten und nicht zuletzt dem bestehenden Ärztemangel speziell bei den Chirurgen (e14–15) liegen.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Arbeitszeitbelastung stehen im Einklang mit den bisherigen Studien, wonach männliche Ärzte insgesamt einen längeren Arbeitstag als ihre Kolleginnen leisten. Als Grund für eine geringere Arbeitszeitbelastung bei den Ärztinnen ist häufig die doppelte Belastung durch Familie und Berufsleben angeführt (11, e2). Für diese Erklärung spricht auch die Tatsache, dass die Mehrheit der Ärztinnen bestimmte Fachrichtungen mit günstigeren und flexiblen Arbeitszeiten – wie zum Beispiel die Psychiatrie – bevorzugt (12, e4–e6). Mit der steigenden Zahl der berufsausübenden Ärztinnen ist aber im Ausland eine Angleichung der Arbeitsstunden zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen. Die Tendenz zeigt dabei eine Abnahme der Arbeitsstunden bei den Ärzten – nicht eine Zunahme der Arbeitsstunden bei den Ärztinnen, wie man vermuten könnte (13–14). Wenn man davon ausgeht, dass der Geschlechteranteil am Arbeitsplatz das Verhalten – bezüglich der Arbeitsstunden aber auch des gesamten Lebensstils (14–15) – beeinflussen kann, wäre es für die weitere Forschung interessant zu verfolgen, wie sich die wachsende Zahl der Ärztinnen im Klinikalltag auf die Entwicklung der Arbeitszeit auswirkt.
Die Arbeitszeitbelastung der Krankenhausärzte ist kein isoliertes Phänomen in Deutschland (e20). So ist eine Arbeitswoche von 60 Stunden in England (16) oder von 85 Stunden in den Vereinigten Staaten (7, 17, e9, e34) keine Seltenheit. Dennoch gibt es auch gute Beispiele in den Nachbarländern, wie man die Arbeitszeit der Krankenhausärzte regelt beziehungsweise die Bestimmungen einhält. Dies spiegelt sich unter anderem in der steigenden Zahl deutscher Ärzte wider, die nach Norwegen (18), Neuseeland, England (e22), Österreich und in die Schweiz (19) – oder eben auch in andere Berufsfelder (20) – aufgrund besserer Entlohnung und Arbeitszeit (e23) auswandern. Um dem vorhandenen „brain drain“ der Ärzte entgegenzuwirken, sind die neuen Arbeitszeitmodelle dringend notwendig. Bemerkenswert ist, dass die Ärzte in den neuen Spätschichtmodellen – die vor einem allzu langen Arbeitstag schützen sollten – keine durchgreifende Entlastung von Arbeitszeitbelastung erfahren. Eine abschließende Bewertung kann aber erst nach dem Abschluss laufender detaillierter Analysen vorgenommen werden.
Wie alle Studien hat die vorliegende Untersuchung Stärken und Limitationen. Hervorzuheben ist die relativ hohe Rücklaufquote von 58 %, die zwar weniger als optimal ausfiel, aber wesentlich besser ist als die der bisherigen Studien zur Arbeitszeit in Deutschland (hier lagen die Rücklaufquoten zwischen 17 und 51 %) (4–5, 9, e24–25). Die hohe Resonanz auf die Befragung ist auf das beachtliche Interesse der Mediziner zurückzuführen, über ihre berufliche Lage Auskunft zu geben. Dies kann aber auch zu einem Bias führen. Einerseits dürften die Ärzte, die mit den eigenen Arbeitsbedingungen unzufrieden sind, dies eher zum Ausdruck bringen. Andererseits dürften die Ärzte mit eher ungesunden Lebensweisen, die ebenfalls im Rahmen der Erhebung erfasst wurden, von der Erhebung fernbleiben, um nicht identifiziert zu werden. Außerdem soll berücksichtigt werden, dass die Daten nach Krankenhausgrößen, regionaler Lage und Arztgruppen gewichtet wurden. Daher sind die Ergebnisse zu den einzelnen Fächern (Tabelle 5) vorsichtig zu interpretieren.
Eine weitere Limitation betrifft die subjektive Einschätzung der Arbeitszeit, deren Wahrhaftigkeit nicht zu überprüfen ist. Dennoch bleibt die eigene Einschätzung der Arbeitszeit weiterhin eine plausible Erfassungsmethode, weil die reale Arbeitszeit der Krankenhausärzte nicht ausreichend dokumentiert ist (e4–6) und in der nahen Zukunft mit Stechuhren für Ärzte nicht zu rechnen ist.
Darüber hinaus besteht eine Limitation darin, dass die Häufigkeit und die Arbeitsdichte von Rufbereitschaftsdiensten nicht erfasst wurden. Viele Assistenzärzte – und insbesondere Chef- und Oberärzte – leisten Rufbereitschaft, und zwar nicht selten an jedem zweiten Tag als sogenannten „Hintergrund-Dienst“. Dies sollte bei der nächsten Erhebung unbedingt berücksichtigt werden.
Ferner muss man beachten, dass die wissenschaftliche Tätigkeit und administrative Aufgaben häufig außerhalb des Krankenhauses – das heißt in der Freizeit – erledigt werden (e26–29). Überdies leistet ein Teil der Ärzte unbezahlte und nicht dokumentierte Visiten an Wochenenden (9). Dieser Zeitaufwand würde die Angaben der realen Arbeitszeit zusätzlich erhöhen, weil in der Erhebung nur nach werktägiger Arbeitszeit gefragt wurde. Demgegenüber fehlen Informationen über einen Freizeitausgleich bei Überstunden. Da ein Freizeitausgleich nicht oder nur bei einem geringen Anteil gewährt wird (e30), ist der Einfluss dieses Faktors auf die Ergebnisse gering einzuschätzen.
Unter Berücksichtigung der Limitierungen und Stärken der Studie kann man allerdings davon ausgehen, dass die Ärzte in den deutschen Krankenhäusern deutlich Mehrarbeit leisten. Reformen sind daher dringend notwendig. Denn überlange Arbeitszeit stellt die Qualität der erbrachten Leistung infrage (21, e31–33), belastet die eigene Lebensqualität (e34) und erhöht das Risiko, sich selbst zu verletzen (e35) und die Gefahr für Unfälle (22). Eine Arbeitszeitbelastung wurde auch als Hauptursache von Distress identifiziert (23–24), der mit der Entstehung von bestimmten mentalen und somatischen Krankheiten (25) korrelierte. Ob ein Zusammenhang – und wenn ja, welcher Zusammenhang – zwischen Arbeitszeitbelastung und stressinduzierten Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten bei den Krankenhausärzten in Deutschland besteht, wird in nachfolgenden Artikeln näher untersucht.
Die Autorin dankt allen Krankenhausärzten und -ärztinnen, die mit ihrer Teilnahme die Erhebung unterstützt haben. Besonderer Dank der Autorin gebührt ORRN Karla Gärtner vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden sowie Dipl.-Theol. Dr. med. Andreas Gerber MA vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln für ihre fachliche Unterstützung. Ein besonderer Dank der Autorin gilt auch dem Marburger Bund für seine freundliche Mithilfe und Auskunft. Nicht zuletzt dankt die Autorin der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Finanzierung des Forschungsvorhabens „Arbeit, Gesundheit und Lebensstil der Krankenhausärzte und -ärztinnen in Deutschland“.
Interessenkonflikt
Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
Manuskriptdaten
eingereicht: 12. 3. 2007, revidierte Fassung angenommen: 18. 6. 2007
Anschrift der Verfasserin
Dr. Judith Rosta
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
Friedrich-Ebert-Allee 4
65180 Wiesbaden
EMail: judith.rosta@destatis.de
The English version of this article is available online:
www.aerzteblatt.de/english
Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:
www.aerzteblatt.de/lit3607
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Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Tabelle 5
Tabelle 6
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