

Dennoch war es keine gewöhnliche St.-Patrick’s-Day-Feier. Es war vor allem die Party der „unsichtbaren“ Gäste. Ohne pauschalieren zu wollen – aber jeder weiß, dass sie es lieben, sich im engen Gedränge im Schweiße der anderen zu baden. Sie erfreuen sich an Körperflüssigkeiten, egal ob zähflüssig oder fruchtbar – je feuchter, desto besser. Das Ganze führt zu sichtbaren und unangenehmen Schwellungen. Dazu gesellen sich kraftraubende Hitzewallungen. So wurden 500 Feiernde kurzerhand vom Gast zum Wirt mit dickem Hals.
Seit Monaten herrschte in Novia Scotia bereits eine Mumps-Epidemie, die sich mit dem St. Patrick’s Day feierlich in andere Provinzen ausbreitete. Um Ähnliches zu verhindern, will Dr. Doni MacDonald, frühere Dekanin der Medizinfakultät der Dalhousie-Universität in Halifax, zu unkonventionellen Mitteln greifen. Da viele junge Menschen nicht mehr zum Arzt gingen, um sich impfen zu lassen, müssten die Impfungen zu den Leuten in die Kneipen kommen. Das Ganze natürlich eingebettet in eine Happy Hour: „Man könnte zwischen fünf und sieben Uhr ein Bier zum halben Preis bekommen, wenn man die Masern-Mumps-Röteln-Immunisierung auffrischt.“ Davon will der zuständige Gesundheitsminister jedoch nichts wissen – schade, dann hätte die „Schluckimpfung“ endlich mal Spaß gemacht.