MEDIZIN: Referiert
Hormontherapie erhöht Risiko für Ovarialkarzinom


Die Autoren analysierten Daten von 948 576 postmenopausalen Frauen mit einem Durchschnittsalter von 57,2 Jahren, von denen zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung 50 % Hormone eingenommen hatten. Die Auswertung von rund 5 Millionen Patientenjahren hinsichtlich Krebsinzidenz ergab bei den Hormonanwenderinnen ein um den Faktor 1,2 erhöhtes Risiko, ein Ovarialkarzinom zu entwickeln, gegenüber den Frauen, die nie Hormone eingenommen hatten (Inzidenz 2,6 gegenüber 2,2 pro 1 000 Frauen/5 Jahre). Eine Subgruppenanalyse gegenwärtiger Hormonanwenderinnen ergab ein um den Faktor 1,24 erhöhtes Risiko bei Einnahme über 5 bis 10 Jahre, von 1,31 bei Einnahme von mehr als 10 Jahren. Ein Alter über 60 war mit einem relativen Risiko von 1,33, die frühere Einnahme von Kontrazeptiva von 1,23, ein Body-Mass-Index von 25 bis 30 mit 1,28 und eine vorausgegangene Hysterektomie mit einem Faktor von 1,47 assoziiert.
Für Großbritannien errechneten die Autoren, dass seit 1991 insgesamt 1 300 Erkrankungen an einem Ovarialkarzinom und 1 000 zusätzliche Todesfälle auf die postmenopausale Hormontherapie zurückgeführt werden können. W
Beral V et al.: Ovarian cancer and hromone replacement therapy in the Million Women Study. Lancet 2007; 369: 1703–10. E-Mail: pa.valerie.beral @ceu.ox.ac.uk
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