

Dipl.-Psych. Prof. Dr. Joachim Kugler (TU Dresden) stellte erste Ergebnisse des von Merck Serono initiierten Interventionsprogramms „MS-Cope“ vor. Das Training der Patienten bestand aus einer Informationsveranstaltung, sechs Gruppensitzungen und einem sechsmonatigen Follow-up mit regelmäßigen Internetchats. Inhalte waren Informationen über Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten, die Vermittlung von Copingstrategien und Initiierung von sozialer Unterstützung. Eine erste Auswertung zeigte einen deutlichen Rückgang von Angst und depressiver Krankheitsbewältigung und damit eine Verbesserung der Versorgungsqualität.
Neben der Krankheitsbewältigung sind die Patienten auch durch die Langzeittherapie gefordert, die ein hohes Maß an Einsicht und Eigeninitiative verlangt. Eine subjektiv empfundene Therapieunwirksamkeit, Nebenwirkungen und lokale Reaktionen an der Einstichstelle sind die häufigsten Gründe für Therapieabbrüche. Priv.-Doz. Dr. Andrew Chan (Ruhr-Universität Bochum) stellte Ergebnisse der MS-Therapie-Betreuungsstudie vor. Eine dreimonatige Betreuung durch speziell geschulte Pflegekräfte konnte hier die Abbruchrate nach 15 Wochen signifkant senken (von 26 auf 6,1 Prozent) und den Beratungsaufwand der behandelnden Ärzte reduzieren.
Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Therapietreue ist die Reduktion von Nebenwirkungen. Durch eine neue Formulierung von Inferferon beta-1a (Rebif®) konnte die Rate an Hautausschlägen und Reaktionen an der Injektionsstelle deutlich gesenkt werden, wie Prof. Dr. Dr. med. Robert Weissert (Merck Serono) darstellte. Eine weitere Verbesserung für Patienten mit schubförmiger MS könnte die orale Intervalltherapie mit Cladribin mit sich bringen, die zurzeit in Studien untersucht wird.
Maria Weiß
Satelliten-Symposium bei dem 80. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: „Zeitgemäße Bausteine für eine erfolgreiche Therapie der Multiplen Sklerose“ in Berlin, Veranstalter Merck Serono