AKTUELL
Transplantationsmedizin: Essener Chirurg nach neuen Vorwürfen suspendiert


Universitätsklinikum
Essen: Die
Staatsanwaltschaft
durchsuchte die
Arbeitsplätze von
Christoph Broelsch
und einer Oberärztin.
Foto: dpa
Die Liste der Vorwürfe, die die Sonderkommission „EK-Klinik“ prüft, ist lang: Christoph Broelsch wird in 31 Fällen Betrug vorgeworfen zum Nachteil der Uniklinik, indem er Patienten alternativ zu einem Wahlleistungsvertrag gegen Spenden als Privatpatienten behandelt habe. Die Oberärztin habe mitgewirkt. In weiteren zehn Fällen soll Broelsch mit Patienten gegen Geld vereinbart haben, sie persönlich zu operieren, sie dann aber doch nicht selbst behandelt haben. In acht Fällen wird Broelsch Erpressung vorgeworfen.
Er habe todkranke Patienten, die ihn, aus anderen Kliniken kommend, als letzte Hoffnung aufgesucht hatten, zu Zahlungen veranlasst, bevor sie im Uniklinikum Essen aufgenommen beziehungsweise operiert worden waren. Auch hätten Patienten gegen Geld schneller stationär aufgenommen und operiert werden können. Broelsch habe zum Teil bar kassiert und nicht alles versteuert. Deshalb werde auch wegen Steuerhinterziehung ermittelt.
Drei Staatsanwälte und 64 Beamte sind mit den Ermittlungen beschäftigt. „Die Sichtung des Materials wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, heißt es von der Staatsanwaltschaft Essen. Broelsch ist inzwischen vom Dienst suspendiert. nsi
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