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Atypische Neuroleptika: Weniger verordnet aus Kostengründen


Der gesundheitspolitische Sprecher der DGPPN, Prof. Dr. Jürgen Fritze, kritisierte insbesondere die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein dafür, drei atypische Neuroleptika (Olanzapin, Aripiprazol, Quetiapin) auf ihre „Me-too-Liste“ gesetzt zu haben. Überschreiten Psychiater und Nervenärzte dort die Me-too-Quote um 13,8 Prozent, droht ihnen eine Wirtschaftlichkeitsprüfung. KV-Pressesprecherin Ruth Bahners rechtfertigt dieses Vorgehen mit „anderen Expertenmeinungen“. Prof. Dr. med. Ulrich Schwabe, Pharmakologisches Institut der Universität Heidelberg, beispielsweise habe auf die CATIE-Studie verwiesen, die verdeutliche, dass die therapeutische Differenz zwischen alten und neuen Neuroleptika „nicht signifikant“ sei. Nach Einschätzung der KV sollte es Psychiatern leichtfallen, die Me-too-Quote einzuhalten, selbst wenn sie den Patienten, die von den alten Neuroleptika nicht profitierten, die teureren Präparate verordnen würden. Fritze befürchtet ein „rein ökonomisches Verordnungsverhalten“. PB
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