AKTUELL: Akut
Immunsuppression: erhöhte Teratogenität


MMF durch Azathioprin ersetzen
Zwischen 1995 und 2007 sind firmeneigene Postmarketing-Daten von 77 Frauen erhoben worden, die unter systemischer MMF-Therapie schwanger geworden sind, heißt es in der neuen Fachinformation für den US-Markt. 25 Feten gingen verloren, 14 Kinder waren fehlgebildet, davon sechs im Kopfbereich. Die Daten geben allerdings nicht die statistische Häufigkeit von Komplikationen während der Schwangerschaft unter MMF-Therapie wieder, da sie auf freiwilligen Berichten basieren. Zum Vergleich: In Europa gibt es dafür das Register der European Dialysis and Transplant Association (EDTA).
Schwangerschaften nach Organtransplantation sind häufig „und bei stabiler Transplantatfunktion und unter Berücksichtigung möglicher individueller Risken für viele Frauen vertretbar“, sagte McKay, wobei MMF durch Azathioprin ersetzt und Steroide möglichst niedrig dosiert werden sollten. Für Sirolimus gebe es zwar weniger Daten, diese wiesen aber auf ein erhöhtes Risiko für Spontanaborte hin, vermutlich durch einen gestörten Transport von Nährstoffen durch die Placenta, sodass auch diese Substanz vermieden werden sollte, betonte McKay.
Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze
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