TECHNIK
Arzneimittelentwicklung: Besseres Experimentdesign


Die Entwicklung neuer Medikamente ist aufwendig und teuer. Wirkstoffe müssen nicht nur gefunden, sondern auch in verschiedenen Studien getestet werden, um ihre Wirksamkeit und ihre Unbedenklichkeit sicherzustellen und die Marktzulassung zu erhalten. In dem Verbundprojekt werden mathematische Methoden des Experimentdesigns für die verschiedenen Phasen der Entwicklung eines Medikaments erarbeitet. Dabei geht es um die Probandenzahl, die für die abschließenden Studien benötigt werden, um die Dosis eines Medikaments festzulegen. Durch Experimentdesigns kann man zweierlei erreichen: Die Verminderung der Probandenzahl um bis zu 50 Prozent bei gleicher statistischer Genauigkeit und einen früheren Signifikanznachweis, wodurch sich einer frühere Marktreife des Produkts ergibt. Die Forscher berechnen mit mathematischen Optimierungsmethoden das beste Experimentdesign. Das Verbundprojekt fokussiert dabei auf unterschiedliche Bereiche des Entscheidungsprozesses, die die Arzneimittelentwicklungen erheblich beeinflussen werden (präklinisches genetisches Screening von Substanzen mittels Microarrays, Modellierung von Exposure-Data durch dynamische Modelle der Populations-Pharmakokinetik – gemeint ist der Wirkstoffabbau nach der Medikamenteneinnahme –, klinische Dosis-Findungsstudien). EB
Informationen: Prof. Dr. Holger Dette, Lehrstuhl für Stochastik, Fakultät für Mathematik der Ruhr-Universität Bochum, E-Mail: holger.dette@rub.de, Internet: www.ruhr-uni-bochum.de/mathematik3
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