

„Ich habe in den Ausgaben 19/1998 und 42/2000 (unter Bezug auf eine – wie sich unlängst herausstellte – falsche Angabe des französischen Journalisten Philippe Aziz) behauptet, dass als ‚Anlaß‘ oder ‚Anstoß‘ für die sogenannte Kindereuthanasie im Dritten Reich angenommene ‚Kind K.‘ sei ein am 20. Februar 1939 in Pomßen bei Leipzig geborener Junge, dessen Todestag am 25. Juli 1939 im Kirchenbuch der Gemeinde Pomßen dokumentiert sei. Diese Behauptung ist unzutreffend. Die Schwester dieses Kindes, Renate Kirschstein, hat mir unlängst mitgeteilt, dass ihr Bruder normal entwickelt gewesen und am besagten Tag eines natürlichen Todes verstorben sei.“
Des Weiteren ist festzuhalten, dass der Vater von Frau Kirschstein, mit dem Aziz angeblich 1973 ein Interview in Pomßen führte, laut Frau Kirschstein nicht mehr aus dem Krieg nach Hause kam.
Trotz dieser Revision ist aber weiter von einem Fall „Kind K.“ – wie man jetzt wieder sagen muss – in Leipzig oder Umgebung vor Kriegsbeginn auszugehen.
Prof. Dr. Dr. Udo Benzenhöfer
Senckenbergisches Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Frankfurt am Main