MEDIZIN: Referiert
Wo soll ich mich operieren lassen?


Die amerikanischen Autoren führten Telefoninterviews mit 510 Patienten durch, die nach Zufallskriterien als Medicare-Patienten ausgewählt worden waren und bei denen in den vergangenen 3 Jahren einer von 5 größeren operativen Eingriffen vorgenommen worden war. Dabei handelte es sich um Operationen wegen eines abdominalen Aortenaneurysmas (n = 103), einen Herzklappenersatz (n = 96) sowie eine Resektion von Blase (n = 119 ), Lunge (n = 128) oder Magen (n = 64 ) wegen eines Krebsleidens. Dabei ging es in erster Linie um die Frage, ob ihr Hausarzt derjenige war, der die Institution vorgeschlagen hatte, in der die geplante Operation stattfinden sollte. 31 % der Patienten gaben an, dass ihr Arzt der Entscheidungsträger gewesen sei. 42 % berichteten, dass sie selbst zusammen mit ihrem betreuenden Arzt den Operateur gewählt hätten, 22 % dass sie selbst diese Entscheidung getroffen hätten und 5 %, dass sie sich dem Votum der Familie gebeugt hätten.
Alter, Einkommensverhältnisse und Ausbildungsstatus hatten keinen Einfluss, Männer trafen häufiger ihre eigene Wahl als Frauen (34 versus 24 %; p = 0,02 ). Was kardiovaskuläre Operationen betraf, war der Rat des Arztes häufiger vonnöten als bei Krebsoperationen (26 %; p = 0,001).
Wenngleich somit die meisten Patienten an der Entscheidungsfindung bezüglich der Operation beteiligt waren, gaben doch ein Drittel der Befragten an, dass ihr Hausarzt entscheidenden Anteil an der Wahl des Operateurs gehabt habe. w
Wilson CT et al.: Choosing where to have major surgery. Who makes the decision ? Arch Surg 2007; 142: 242–6.
Department of Veterans Affairs Medical Center, VA Outcomes Group, West Junction, Vt, USA
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