MEDIZIN: Referiert
Folsäure scheint nicht vor Darmkrebs zu schützen


Das Studiendesign umfasste eine Folsäure- und eine Placebogruppe, in denen man eine Tagesdosis von jeweils 1 mg Folsäure beziehungsweise ein Placebo verabreichte. Die Nachfolgeuntersuchung wurde in 2 Intervallen durchgeführt. In den ersten 3 Jahren nach Beginn der Studienteilnahme unterzogen sich 987 Patienten einer Darmspiegelung. Dabei lag die Inzidenzrate für ein kolorektales Adenom mit 44,1 % (n = 221) in der Folsäuregruppe rund 1,7 % höher als in der Placebogruppe (42,4 % [n = 206]). Auch bei der zweiten Folgeuntersuchung nach 3 bis 5 Jahren, an der sich 607 Patienten beteiligten, war die Zahl der Darmadenome in der mit Folsäure supplementierten Gruppe deutlich höher (41,9 % [n = 127]) als in der placebokontrollierten (37,2 % [n = 113]).
Seit 1998 besteht in den USA und Kanada die Pflicht, Getreideprodukte mit Folsäure anzureichern, um die Zahl der Neuralrohrdefekte bei ungeborenen Kindern zu reduzieren. Die Autoren schließen daher nicht aus, dass die gesetzlich vorgeschriebene Folsäurezufuhr die Ergebnisse der Studie beeinflusst haben könnte. ml
Cole BF et al.: Folic acid for the prevention of colorectal adenomas. A randomized clinical trial. JAMA 2007; 297: 2351–9.
E-Mail: Bernard.Cole@dartmouth.edu
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