MEDIZIN: Referiert
Kanada: Folsäure reduziert Neuralrohrdefekte bei Ungeborenen


Die Forscher werteten die Daten aus vielfältigen regionalen Quellen aus, um die Gesamtzahl fetaler Anomalien in 7 kanadischen Provinzen zwischen 1993 und 2002 zu dokumentieren. Bei insgesamt 1,9 Millionen Geburten waren in diesem Beobachtungszeitraum 2 446 Kinder von einem Neuralrohrdefekt betroffen.Totgeburten und Abtreibungen infolge neuraler Schäden flossen in die Bewertung mit ein.
Während die Zahl der Fehlgeburten zwischen 1992 und 1997 konstant blieb (Spannweite: 1,50 bis 1,69 pro 1 000 Geburten), sank sie mit Beginn der Folsäureanreicherung und liegt seit 2000 auf einem kontinuierlich niedrigeren Niveau (0,86 pro 1 000 Geburten). Das entspricht einer Verminderung von 46 %. Auf die Spina bifida, Anenzephalie und Enzephalozele wirkte sich die erhöhte Zufuhr am deutlichsten aus. Hier verzeichneten die Autoren einen Rückgang um 53, 38 beziehungsweise 31 %. Besonders auffällig war auch die verringerte Rate an Neuerkrankungen in den östlichen Regionen, in denen zuvor die meisten Anomalien verzeichnet wurden. ml
De Wals P et al.: Reduction in neural-tube defects after folic acid fortification in Canada. N Eng J Med 2007; 357: 135–42.
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