

In der Meldung wurde berichtet, dass „eine Gruppe engagierter Psychologischer Psychotherapeuten in Ausbildung (PPiA-Netz)“ fordere, dass das sogenannte Psychiatriejahr, das sie in psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken zu absolvieren hätten, wie eine fachärztliche Weiterbildung anzusehen und nach BAT IIa zu bezahlen sei. Dies wurde u. a. als Forderung an die Chefärzte der Kliniken formuliert. Damit wurde der Eindruck erzeugt, als wenn von psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken widerrechtlich eine an sich den Ausbildungskandidaten zustehende Vergütung verweigert würde . . . Nach dem Psychotherapeutengesetz ist die Qualifizierung zum Psychologischen Psychotherapeuten eine Ausbildung, d. h. eine Verlängerung des Psychologiestudiums und keine Weiterbildung. Damit ist auch das sogenannte Psychiatriejahr ein Praktikum im Rahmen einer Ausbildung, das keinen Honorierungsanspruch begründet. Nach der geltenden Rechtsprechung können Praktikanten nicht eigenverantwortlich arbeiten und kein Übernahmeverschulden begehen und müssen deswegen in besonderer Weise supervidiert werden. Entsprechend dieser Gesetzeslage ist auch eine Finanzierung in der für psychiatrisch-psychotherapeutische Kliniken geltenden Psychiatrie-Personalverordnung nicht vorgesehen. Falls eine Entlohnung zurzeit dennoch zugestanden wird, müssen dafür in der Psychiatrie-Personalverordnung vorgesehene Planstellen von approbierten Psychologen und Ärzten in Stellen für Ausbildungskandidaten umgewandelt werden, was aber wiederum die Möglichkeit zur Ausbildung und Supervision der PPiAs einschränkt. Das heißt, die in der Regel nicht erfolgende Bezahlung beruht nicht auf einer Entscheidung von Chefärzten, sondern entspricht der geltenden Rechtslage und der Vergütungsordnung psychiatrisch-psychotherapeutischer Kliniken.
Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel,
Präsident der DGPPN,
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf, Rheinische Kliniken Düsseldorf,
Bergische Landstraße 2, 40629 Düsseldorf
Prof. Dr. med. Mathias Berger, Vorstandsmitglied der DGPPN für den Bereich Psychotherapie,
Universitätsklinikum Freiburg,
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie,
Hauptstraße 5, 79104 Freiburg
Prof. Dr. med. Michael Linden,
Sprecher des Referats Psychotherapie der DGPPN, Reha-Zentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund und Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation an der Charité
Universitätsmedizin Berlin, Lichterfelder Allee 55, 14513 Teltow
Prankel, Bernhard
Richter, Holger