AKTUELL
Stammzellenforschung – CDU: Knappe Mehrheit für neuen Stichtag


Eine Verschiebung des
Stichtags sei ethisch verantwortbar,
sagte Annette Schavan
beim CDU-Parteitag.
Foto: ddp
Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundesforschungsministerin Annette Schavan sprachen sich kurz vor der Abstimmung mit Nachdruck dafür aus, eine begrenzte Forschung an embryonalen Stammzellen zu ermöglichen beziehungsweise den geltenden Stichtag zu verschieben. Nach derzeitigem Recht dürfen deutsche Forscher nur Stammzelllinien verwenden, die bereits vor dem 1. Januar 2002 etabliert wurden. Die Ministerin betonte, dass ein Durchbruch bei adulten Stammzellen nur möglich sei, wenn zuvor an embryonalen Stammzellen geforscht werden könne. Eine Verschiebung des Stichtags sei „ethisch verantwortbar“.
Ein Kreis von Delegierten um Julia Klöckner – innerhalb der Partei „Lebensschützer“ genannt – hatte dagegen einen Initiativantrag vorgelegt, der sich gegen die Ausweitung des Imports menschlicher embryonaler Stammzellen wandte. Klöckner warnte vor einer „ethischen Wanderdüne“. Wenn man einmal den Stichtag verschiebe, werde das immer wieder passieren. Auch die Staatsministerin im Kanzleramt, Maria Böhmer, sprach sich gegen eine Novelle des Stammzellgesetzes aus.
Eine Änderung des Stammzellgesetzes wird nach dem CDU-Parteitag jedoch immer wahrscheinlicher. Denn neben der FDP votieren auch weite Teile der SPD-Fraktion für eine Novelle. Entscheiden will sich das Parlament noch vor der Osterpause. ER
Anzeige
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.