PHARMA
Kardiogener Schock: Unterstützungssystem nun mobil verfügbar


Bisher erfolgte die Behandlung eines kardiogenen Schocks mithilfe der konventionellen Herz-Lungen-Maschine (HLM). Problematisch jedoch war stets der Wettlauf gegen die Zeit: HLM müssen von Kardiotechnikern aufgebaut und bedient werden; zudem sind sie aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts für den mobilen Notfalleinsatz nicht geeignet. Diese Versorgungslücke soll die mobile HLM „Lifebridge“ schließen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre etabliert werden soll.
Das Unterstützungsysstem ist verhältnismäßig klein, akkubetrieben und wiegt 17,5 Kilogramm, wodurch es im Krankenwagen mitgeführt werden kann. Die schnelle Einsatztätigkeit des Geräts innerhalb von fünf bis zehn Minuten ermöglicht eine rasche Stabilisierung des Patienten im kardiogenen Schock. In einer experimentellen Studie der Universität Köln und in Funktionalitätstests bei Routineeingriffen im Herzzentrum Berlin wurden jeweils ein Blutfluss von bis zu sechs Litern pro Minute erreicht.
Mit Lifebridge konnte bis zu 103 Minuten eine ausreichende Perfusion und Oxygenierung des Bluts sichergestellt werden. Die Verwendung der Lifebridge ist somit auch präemptiv bei Hochrisiko-Interventionen möglich. Dieses Konzept zur Behandlung des kardiogenen Schocks, so Prof. Dr. med. Roland Hetzer vom Deutschen Herzzentrum Berlin, „könnte die Prognose von Patienten erheblich verbessern“.
Nora Lessing
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