ArchivDeutsches Ärzteblatt51-52/2007IQWIG: Vorwurf der Vetternwirtschaft zurückgewiesen

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IQWIG: Vorwurf der Vetternwirtschaft zurückgewiesen

Hillienhof, Arne

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LNSLNS Zurückgewiesen hat der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Dr. med. Peter Sawicki, den Vorwurf der Vetternwirtschaft in dem Institut. „Ich begrüße es sehr, wenn ein externer Gutachter unsere Vergabeverfahren der vergangenen Jahre prüft. Bisher versichere nur ich, dass es darin keine Unregelmäßigkeiten gibt. Aber ein externes Gutachten würde diese Vorwürfe endgültig aus der Welt schaffen“, erklärte Sawicki gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Der Verdacht, externe Aufträge unrechtmäßig vergeben zu haben, geht der „Berliner Zeitung“ vom 14. Dezember zufolge aus einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums an den Gesundheitsausschuss des Bundestags hervor. Darin teile die Gesundheitsstaatssekretärin Marion Caspers-Merk (SPD) zwar mit, dass alle Vergabeverfahren des IQWiG seit April 2006 durch externe Gutachter überprüft würden. Die IQWiG-Leitung unter Vorsitz von Sawicki stehe aber in Verdacht, unter Umgehung gültiger Richtlinien Aufträge an ein Unternehmen vergeben zu haben, an dem Sawickis Ehefrau beteiligt sei.
Sawickis Dienstvertrag sieht dem Bericht zufolge vor, dass Aufträge an das Unternehmen der Ehefrau der Zustimmung des Vorstands bedürfen. Daran habe sich Sawicki offenbar nicht gehalten. Caspers-Merk zufolge informierte der Vorsitzende des IQWiG-Stiftungsvorstands, der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. med. Andreas Köhler, bereits Mitte Oktober die übrigen Vorstandsmitglieder darüber, dass er Hinweise auf eine „nicht korrekte Handhabung des Vergabeverfahrens durch das IQWiG“ erhalten habe.
Nun müsse sorgfältig geprüft werden, ob die Vergabepraxis des IQWiG ordnungsgemäß war, heißt es in dem Schreiben von Caspers-Merk. Eine Auftragsvergabe, die transparent und frei von Interessenkonflikten zu erfolgen habe, sei gerade für die Arbeit des IQWiG unerlässlich. hil

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