AKTUELL
Kosten-Nutzen-Bewertung: Institut stellt Methoden zur Diskussion
Dtsch Arztebl 2008; 105(5): A-185 / B-169 / C-169
DÄ plus


Nach Auffassung des internationalen Gremiums wird die „Analyse der Effizienzgrenze“ den Bedingungen in Deutschland am besten gerecht. Diese lasse sich flexibel zum Vergleich der Kosten-Nutzen-Relation einer beliebigen Zahl von Therapiealternativen nutzen. Das Konzept schließt als zweites Element der Bewertung eine Budget-Einfluss-Analyse ein. Mit ihr lasse sich abschätzen, wie sich eine Entscheidung auf die Ausgaben im Gesundheitswesen insgesamt auswirken kann.
Einer Kosten-Nutzen-Bewertung ist laut IQWiG immer eine Bewertung des medizinischen Nutzens vorgeschaltet. So bleibe der Nutzen Fundament der ökonomischen Entscheidung. Nach dem Konzept werden auch keine indikationsübergreifenden Vergleiche angestellt. Denn die Frage, ob Krebs „schlimmer“ sei und damit höhere Ausgaben rechtfertige als beispielsweise ein Schlaganfall, sei wissenschaftlich nicht zu beantworten.
Kritik am Konzept äußerte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. Deren stellvertretende Hauptgeschäftsführerin, Barbara Sickmüller, bezeichnete das Konzept als „enttäuschend“. Weder die Definition des Nutzens noch die in die Berechungen einfließenden Kostenfaktoren würden durch das Modell des IQWiG eindeutig beschrieben. „Damit ist die Vorgehensweise des IQWiG weiterhin nicht vorhersehbar“, sagte Sickmüller. hil
Anzeige
Deutsches Ärzteblatt plus
zum Thema
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.