

Das Ergebnis war niederschmetternd. Von Goya wissen wir, dass der Schlaf der Vernunft Monster gebiert, doch hier wurde die Palette der Schrecken um Bluthochdruck, Herzinfarkt und Hirnschlag erweitert. Da mag der spanische Literaturnobelpreisträger Camilo José Cela die Siesta auch als „iberische Form des Yoga“ bezeichnen, wer sich, sei es im Bett, sei es unter einem Olivenbaum, nachmittags zur Ruhe legt, kann von Glück reden, wenn er wieder aufwacht.
Nun fragen Sie sich vielleicht, was denn die Siesta mit dem Ärzteturnier zu tun habe? Ganz einfach, für solch gesundheitsschädigende Schlummerphasen ist dort gar keine Zeit. Weder vom Turnierablauf her, noch von der Kürze der Partien mit höchstens einer halben Stunde Bedenkzeit. Und außerdem ist Schach viel zu spannend, wie der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker einmal ausführte.
Also, denken Sie an Ihre Gesundheit, und melden Sie sich zum nächsten Ärzteturnier vom 28. bis 30. März in Bad Homburg an. Als Lockspeise noch etwas vom letzten.
Obwohl Dr. med. Friedrich Rogowski als Schwarzer materiell beträchtlich im Vorteil ist, leidet seine Stellung unter dem offenen, bedrohten König und der Abseitsstellung seiner Dame. Andererseits musste Dr. med. Thomas Hoth als Weißer am Zug hier die richtige Abwicklung finden, um die Partie schnell zu gewinnen. Wie kam’s?
Nach 1. exd6! drohten sowohl 2. De7 matt als auch 2. Dxh8+. Auf die plausible Antwort 1. . . . Txd6 nahm Weiß mit 2. Dxh8+ den Turm, wonach Schwarz wegen des unausweichlichen Matts nach 2. . . . Kd7 3. Tg7+ Kc6 4. Da8 matt bereits aufgab. Das gierige 1. Dxh8+ sofort wäre wegen 1. . . . Kd7 (2. Tg7+ Kc8) viel schlechter gewesen.
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