THEMEN DER ZEIT
Erst „eine innere Hürde überspringen“
PP 7, Ausgabe Februar 2008, Seite 66


Die Arbeit im fachübergreifenden QEP-Qualitätszirkel habe sie „enorm bereichert“, sagt Schmitz. Die beteiligten fünf Kolleginnen und Kollegen sowie deren Arzthelferinnen arbeiten die QEP-Themen durch und diskutieren viel – mittlerweile sehr viel offener, als das sonst unter Ärzten üblich ist, findet Schmitz. Dass jeder ein anderes Fachgebiet repräsentiert, ist kein Handicap: „Personalfindung, Praxiseinkauf oder Hygienevorschriften sind für eine Gynäkologin kein anderes Thema als für einen Urologen.“
Warum reagieren so viele Ärztinnen und Ärzte geradezu aggressiv, wenn die Rede auf Qualitätsmanagement und Qualitätszirkel kommt? „Sie haben Angst, ihre Individualität zu verlieren und die Freiheit, etwas heute so und morgen so zu machen“, glaubt Schmitz. Qualitätsmanagement zwinge dazu, sich festzulegen und sich überprüfen zu lassen: „Da musste auch ich erst eine innere Hürde überspringen.“
Sie findet diesen Sprung im Nachhinein hilfreich: Die Arbeit in Qualitätszirkeln wie am Qualitätsmanagement einer Praxis zwingt ihrer Meinung nach dazu, auf vielen Ebenen Antworten zu suchen und Dinge zu Ende zu denken. Viele Kollegen befürchten Schmitz’ Erfahrung zufolge allerdings, die anderen könnten ihre Vorgehensweisen schlecht oder altmodisch finden. Ein Irrtum, findet sie: Im Rahmen der Qualitätszirkelarbeit zeige sich häufig, wie gut Kollegen bereits arbeiteten.
An der Tutorenausbildung reizt sie, dass man seine Fähigkeiten ausbauen kann: „Neue Führungsqualitäten nutze ich sowohl in der Praxis als auch im Privatleben.“ Ihr gefällt zudem, dass die anderen Teilnehmer sehr engagiert sind: „Die haben noch Visionen und jammern nicht nur.“
Sie hat übrigens auch eine: „Eigentlich müsste es uns gelingen, aus der Verpflichtung zur Qualitätszirkelarbeit am Ende eine Kraftquelle für die Kollegen zu machen.“ Rie
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