

Straffe und zudem meist überzeugende Antworten auf diese und manch andere Fragen geben Ulrike Schäfer und Eckart Rüther in diesem Buch. Sie informieren über Hirnstrukturen, definieren „bewusst“ und „unbewusst“, gehen auf die Gen-Umwelt-Problematik ein, befassen sich mit der Begrifflichkeit von seelisch gesund oder krank, räumen mit gängigen Vorurteilen zu seelischen Erkrankungen und Behandlungsmethoden auf – Vorurteilen, denen man auch im professionellen Umfeld immer wieder begegnen kann. Die Autoren geben einen sehr klaren Überblick über die gängigen Psychotherapieverfahren, scheuen selbst vor einer Diskussion, wie denn Psychotherapie wirke, nicht zurück, schreiben über die Ziele von Psychotherapie (allerdings: Zielt Psychotherapie wirklich darauf ab, die Fehlfunktionen der limbischen Neuronennetzwerke zu beheben?), erklären die Wirkungsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Pharmakotherapie.
Dass beide Autoren vorrangig praktisch-therapeutisch orientiert sind, ist am klinischen Part zu erkennen, der mehr als die Hälfte des Texts beansprucht, eine Darstellung der verschiedensten psychopathologischen Syndrome und Krankheitsbilder bietet und im
Wesentlichen ein klinisch psychiatrisch-psychotherapeutisches Kompendium: klar und immer kompetent. Kurzum, ein empfehlenswertes Büchlein für all diejenigen, denen Psychopathologisches, Psychotherapie und Seelisches generell als ein Buch mit sieben Siegeln erscheint. Christian Maier
Ulrike Schäfer, Eckart Rüther: Heile Seelen. Was macht die Psyche gesund, was macht sie krank. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2007, 240 Seiten, kartoniert, 19,90 Euro
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