ArchivDeutsches Ärzteblatt8/2008Reinhard Aschenbrenner: Vorkämpfer für sichere Arzneimittel

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Reinhard Aschenbrenner: Vorkämpfer für sichere Arzneimittel

Hibbeler, Birgit

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Reinhard Aschenbrenner Foto: privat
Reinhard Aschenbrenner Foto: privat
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Reinhard Aschenbrenner, Ehrenmitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) und Träger der Paracelsus-Medaille ist am 25. Januar im Alter von 101 Jahren gestorben. Der langjährige Ärztliche Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Altona in Hamburg hat sich besonders für die Arzneimittelsicherheit eingesetzt.

Als Aschenbrenner 1958 seine Tätigkeit bei der AkdÄ begann, gab es noch so gut wie keine gesetzlichen Regelungen zum Handel und Verkauf von Arzneimitteln. In seine Amtszeit, zunächst als stellvertretender Vorsitzender, von 1969 bis 1977 als Vorsitzender der AkdÄ, fielen maßgebliche Entwicklungen für ein modernes Arzneimittelrecht. Heute selbstverständliche Ansätze der Pharmakovigilanz haben ihren Ursprung in der Tätigkeit der Arzneimittelkommission unter seinem Vorsitz. Zudem war Aschenbrenner Mitglied des Beirats „Arzneimittelsicherheit“ beim damaligen Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn. Ein wichtiges Anliegen war ihm ebenfalls eine rationale Arzneitherapie. Er verstand sich als Anwalt des Arztes, der sich im wachsenden Medikamentendschungel zurechtfinden muss.

Aschenbrenner habilitierte sich 1938 und wurde 1944 von der Universität Hamburg zum außerplanmäßigen Professor für Innere Medizin berufen. 1946 übernahm der gebürtige Münchner die Leitung des Allgemeinen Krankenhauses Altona. Nach seiner Pensionierung 1971 war Aschenbrenner bis 1978 als niedergelassener Internist tätig. Birgit Hibbeler

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