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Bundesweit existierten inzwischen rund 200 Präventionsprojekte zum Kinderschutz, „die aber kaum Kontakt zueinander haben“, kritisierte Kratzsch. Eines davon, das bereits in der 20. Schwangerschaftswoche ansetzt, stellte Dr. med. Karl-Heinz Brisch, Dr. von Haunersches Kinderspital München, vor: „Safe“, ein Trainingsprogramm zur Förderung einer sicheren Bindung, will „die Gewaltspirale durchbrechen“, denn gerade selbst traumatisierte Eltern neigten dazu, ihre Kinder zu schädigen. Brisch wies auf die bisherigen guten Erfahrungen hin. Einen ähnlich frühen Ansatz hat das in Niedersachsen als Modellprojekt gestartete „Pro Kind“, ein aufsuchendes Hausbesuchsprogramm für Schwangere in schwierigen Lebenssituationen, bei dem Familiengesundheitspflegerinnen eingesetzt werden.
Dr. med. Thomas Fischbach, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, wies darauf hin, dass ein verbindliches Einladewesen zu den Früherkennungsuntersuchungen („Us“) sinnvoll, als alleiniges Mittel Kindesmisshandlung jedoch „nicht verhindern, nicht einmal in jedem Fall erkennen lassen kann“. Fischbach setzt deshalb auf Vernetzung, zu der die Bundesstiftung beitragen will.
Einen weiteren Baustein stellte der Kinderarzt Dr. med. Ralf Kownatzki vor: das Pilotprojekt „RISKID, Risiko-Kinder-Informationssystem“, das 2003 in Duisburg gestartet ist. In die Datenbank können Ärzte bei Verdacht auf Kindesmisshandlung sowohl Namen eingeben als auch Informationen erhalten. „Die Datei kann Doctor hopping verhindern.“
Information im Internet unter www. stiftung-kinderzukunftsnetz.de. PB
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