ArchivDeutsches Ärzteblatt PP3/2008Ausbildung: Anständig bezahlen
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LNSLNS Sollten wir wirklich darüber streiten, ob sich Psychotherapeuten im Praktikum in „Aus-“ oder in „Weiterbildung“ befinden? In unseren psychiatrischen Krankenhäusern bilden wir auch Pflegepersonal, Erzieher und Sozialpädagogen aus; wir bezahlen sie, weil sie leben müssen – und weil wir die guten unter ihnen anwerben und später möglichst auch behalten wollen. Wer die jungen Psychotherapie-Kolleginnen (ca. 90 Prozent sind übrigens Frauen) nicht bezahlt, sortiert primär nach Vermögen und nicht nach Können aus. Bieten wir hingegen eine anständige Bezahlung an, dann können wir unter gut ausgebildeten Fachleuten aussuchen, die auf der Station und auch in der Ambulanz mühelos Patienten übernehmen können und sich dadurch vollständig refinanzieren. (Einarbeiten müssen wir übrigens auch Assistenzärzte, und nicht zu knapp: Deren psychotherapeutisches Wissen etwa zu Basisbegriffen wie „Entwicklung“, „Lernen“, „Bindung“ oder „Aufmerksamkeit“ müssen wir bis zur Abschlussprüfung erheblich nachfüttern). Ungleich wichtiger als die Bezahlung ist aber die Frage, wie wir die Qualifikation der Psychotherapeuten und damit die Qualität der Versorgung beeinflussen können . . .

Dipl.-Psych. Dr. med. Bernhard Prankel, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Diakoniekrankenhaus
Rotenburg (Wümme) gGmbH, Verdener Straße 200, 27356 Rotenburg

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