

Zunächst kann man die Autoren sicher nur beglückwünschen, denn die vorgelegten Zahlen sind sehr wertvoll sowohl für die Erstellung von Leitlinien und Empfehlungen als auch für die Versorgungsforschung. Schade, dass nur AOK-Zahlen vorliegen, weil hier die Gefahr einer Verzerrung aufgrund unterschiedlicher Versicherungsstruktur der Versicherten nicht auszuschließen ist. Kritisch anzumerken ist auch die Gleichsetzung von Inanspruchnahme von Leistungen durch Patienten einerseits und Einhaltung von Empfehlungen durch die Behandler andererseits, die jeder praktisch Tätige kennt. Während der Trend insgesamt doch recht positiv ist, fällt auf, dass der Prozentsatz der stationär behandelten Patienten nicht rückläufig ist. Da dies ökonomisch von hoher Relevanz ist, müsste hier eine Ursachenforschung dringend erfolgen, zumal im Zeitraum 1998 bis 2004 die Dichte ambulanter Diabeteszentren enorm zugenommen hat. Mein subjektiver Eindruck ist, dass immer noch unnötige Einweisungen von Patienten erfolgen, die durchaus adäquat ambulant behandelt hätten werden können. DOI: 10.3238/arztebl.2008.0238a
Dr. med. Jürgen Hoß
Internist, Diabetologe
Stephanstraße 9–11
47799 Krefeld
E-Mail: dr.juergenhoss@gmx.de
Interessenkonflikt
Dr. Hoß erhielt Vortragshonorare von verschiedenen Pharmafirmen (Sanofi-Aventis, Takeda, Lilly, NoroNordisc, Merck, Berlin-Chemie).