
Ohne etwa als außen stehender Klinikarzt über die Pläne der Hausärzte rechten zu wollen, muss ich doch das in diesem Zusammenhang immer wieder gebrauchte Schlagwort der „Amerikanisierung“ kritisieren, das auch in dem Artikel unkommentiert auftaucht. Diese drohende „Amerikanisierung“ gelte es zu verhindern, so der Hausärzteverband, und ein Mittel dazu sei der Ausstieg aus dem KV-System und die direkte Verhandlung jedes einzelnen Arztes mit den Kassen. Hier ergibt sich meines Erachtens ein Logikproblem: Bekanntlich verhandelt jeder einzelne Arzt in den USA schon immer direkt mit den Kassen, da es kein Äquivalent zur KV gibt. Wie soll also gleichzeitig ein wesentliches Element des US-Gesundheitssystems übernommen und dadurch die „Amerikanisierung“ verhindert werden?
Dr. med. Hansjörg Rothe, Freiherr-vom-Stein-Straße 2, 93049 Regensburg
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