ArchivDeutsches Ärzteblatt13/2008Kommunikation im Krankenhaus: Verständigung ohne Lautsprache

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Kommunikation im Krankenhaus: Verständigung ohne Lautsprache

EB

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Speziell für den Einsatz im Krankenhaus hat die Firma Incap, Pforzheim, gemeinsam mit der Universität Landau/ Pfalz das „Kommunikationsbuch“ entwickelt: Es hilft Patienten, deren Sprechfähigkeit nach einem Unfall, einer Operation oder einer akuten medizinischen Intervention (zum Beispiel Intubation) eingeschränkt oder blockiert ist, sich verständlich zu machen. In übersichtlicher Anordnung findet man hier wichtige Fragen und Aussagen zur Kommunikation mit dem Klinikpersonal und den Angehörigen. Um eine bestimmte Aussage zu machen, schlägt der Patient die gewünschte Seite auf und zeigt auf einen Begriff oder einen Satz. Patienten, deren motorische Fähigkeiten das Blättern im Buch nicht zulassen, werden durch das Führen der Hand unterstützt; der Kommunikationspartner liest die Aussage laut vor, um sich zu vergewissern, dass er sein Gegenüber richtig verstanden hat. Durch Nachfragen, die der Patient durch Nicken, Augenzwinkern oder andere Zeichen beantwortet, lässt sich die Äußerung weiter spezifizieren. Die am häufigsten gebrauchten Aussagen stehen auf dem Deckblatt, sodass sie schnell zur Hand sind. Eine größere Auswahl finden die Patienten über ein thematisch sortiertes Inhaltsverzeichnis; 390 Begriffe und Sätze sind in 14 übersichtlichen Kapiteln angeordnet. Für den Fall, dass es keine passende Formulierung gibt, steht auf der letzten Seite eine Tafel zum Buchstabieren zur Verfügung. Mittels einer Schmerzskala kann der Patient in kürzester Zeit Rückmeldung über das eigene Befinden geben.

Das Kommunikationsbuch ist wie ein handliches DIN-A4-Heft aufgemacht (Preis: 17,85 Euro). Die Idee für ein Kommunikationsbuch in Schriftsprache entstand parallel zur Entwicklung eines neuen Symbolwortschatzes an der Universität Landau/Pfalz. Dabei wurden in enger Zusammenarbeit mit den Patienten die speziellen Redewendungen im Klinikalltag erfasst. EB

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