ArchivDeutsches Ärzteblatt13/2008Thure von Uexküll (1908–2004): Wichtiger Impulsgeber für die gesamte Medizin

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Thure von Uexküll (1908–2004): Wichtiger Impulsgeber für die gesamte Medizin

Hibbeler, Birgit

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Thure von Uexküll Foto: Archiv
Thure von Uexküll Foto: Archiv
Pionier und Nestor der Psychosomatik – so oder ähnlich ist Prof. Dr. med. Thure von Uexküll oft bezeichnet worden. Sicherlich zu Recht. Doch mit seinem Verständnis von einer integrativen, humanen Medizin ist er weit mehr. Für von Uexküll war der Patient nicht nur die Summe von Messwerten und Untersuchungsergebnissen. Mit seiner Sichtweise einer ganzheitlichen Medizin hat er deshalb nicht nur das Fach Psychosomatik geprägt und die Innere Medizin beeinflusst. Vielmehr war er ein wichtiger Impulsgeber für die gesamte Medizin. Am 15. März wäre von Uexküll 100 Jahre alt geworden.

Seine berufliche und wissenschaftliche Karriere begann er 1935 als Assistenzarzt an der Berliner Charité. Nach dem Einsatz als Arzt im Kriegsdienst prägte er als Kliniker, Forscher und Reformer die Medizin im Nachkriegsdeutschland – zunächst als Oberarzt unter Prof. Dr. med. Gustav von Bergmanns an der Universitätsklinik München. Von 1955 bis 1965 leitete von Uexküll die Medizinische Poliklinik der Universität Gießen. 1966 übernahm er die Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik der Universität Ulm. Von Uexküll war Berater in vielen Gremien: Unter anderem trug er zur Einführung der „Psych“-Fächer in die ärztliche Ausbildung bei.

1979 veröffentlichte er das Lehrbuch „Psychosomatische Medizin“, das als Standardwerk inzwischen in sechster Auflage erscheint. 1992 gründete er – im Alter von 84 Jahren – die „Akademie für Integrierte Medizin“. Von Uexküll starb am 30. September 2004. Birgit Hibbeler

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