SUPPLEMENT: Reisemagazin
München: Tradition trifft Moderne
Dtsch Arztebl 2008; 105(15): [8]


Erzeugt ein architektonisches Spannungsfeld: das Jüdische Museum Fotos: Picture-Alliance/ Bildagentur Huber (1), dpa (1)
Wer kennt ihn nicht, Karl Valentin, das Münchner Original? Er war sicher der münchnerischste aller Münchner, meint der Schriftsteller Oskar Maria Graf. „Er war es im Leben und auf der Bühne so ohnegleichen, dass er selbst Menschen, die ihn jahrzehntelang kannten, immer wieder irritierte, weil sie nie wussten, ob er spielte oder nicht. Etwas Unsterbliches an einem Menschen, einem Volk, einer Stadt oder einem Land so herauszukristallisieren geht weit, weit über das Provinzielle hinaus. Es bleibt gültig für immer.“ Karl Valentin ist 1948 gestorben, aber sein Werk ist lebendig, und er gehört zu München wie der Föhn: „Ich spür´ immer den Föhn, auch wenn der nicht da ist.“ Das „Valentin-Karlstadt-Musäum“ wurde zur 800-Jahr-Feier Münchens gegründet und zeigt alle Facetten des genialen Komikers und Wortakrobaten. Auch seine kongeniale Partnerin Liesl Karlstadt wird angemessen gewürdigt. Ein Besuch der in den Türmen des Isartors untergebrachten Sammlung ist immer ein guter Einstieg für eine München-Visite.
Der Marienplatz wird in diesem Sommer zum Konzertsaal. Fotos: Picture-Alliance/ Bildagentur Huber (1), dpa (1)
Das Museum ehrt den
münchnerischsten aller
Münchner.
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Doch nicht nur in der Residenz wird fleißig gearbeitet – auch das Stadtmuseum im Zeughaus wird umgebaut. Ab 6. Juli präsentiert es eine neue Dauerausstellung, die unter dem Titel „Typisch München!“ die Geschichte der Stadt aus ungewöhnlichen Blickwinkeln aufzeigen wird. Vom Schlüsselbein Heinrichs des Löwen bis zum Modell der Fußballarena in Fröttmaning reichen die Exponate. Stadtmodelle zeigen, wie richtig die Entscheidung für einen Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zu 90 Prozent zerstörten Altstadt war. Dieser damals als provinziell kritisierten Weichenstellung verdankt München bis heute seine Attraktivität. Bereits im letzten Jahr wurde das Jüdische Museum eröffnet. Es ist Bestandteil des Jüdischen Zentrums, das auch unter architektonischen Gesichtspunkten ein Gewinn für die Stadt ist. Auf dem St.-Jakobs-Platz, nur wenige Schritte vom Viktualienmarkt entfernt, stehen Synagoge, Jüdisches Museum und das Gemeindehaus in einem Spannungsfeld zueinander. Im Museum zeigt ein interaktiver Stadtplan Orte, die mit historischen Ereignissen jüdischen Lebens verbunden sind. Die Bildgeschichten des Zeichners Jordan B. Garfunkel greifen dagegen die Gegenwart jüdischen Lebens in der bayrischen Metropole auf.
Huldigung an die Technik: das BMW-Ensemble Fotos: Picture-Alliance/ Bildagentur Huber (1), dpa (1)
Die Türme des Isartors beherbergen das Valentin-
Karlstadt-Musäum. Fotos: Detlef Berg
Informationen:
Auskünfte: Tourismusamt, Sendlinger Straße 1, 80331 München, Telefon: 0 89/23 39 65 00, Fax: 0 89/23 33 02 33, Internet: www.muenchen-tourist.de. Veranstaltungen zum 850. Stadtgeburtstag im Internet: www.muenchen850.de.
Unterkünfte: „Maximilian München“, Hochbrückenstraße 18, 80331 München, Telefon: 0 89/24 25 80, www.maximilian-munich.com, City-Studio ab 145 Euro;
„Vier Jahreszeiten Kempinski“, Maximilianstraße 17, 80539 München, Telefon: 0 89/21 25-0, www.kempinski-vierjahreszeiten.com, Doppelzimmer ab 246 Euro.
Reiseliteratur: Merian live!,Travel House Media GmbH, 160 Seiten, 12,50 Euro.
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