AKTUELL
Mindestmengen: BÄK sieht Nutzen nicht belegt


Bessere Qualität
bei Knie-TEPs
durch Mindestmengen?
Ja – sagt
der Gemeinsame
Bundesausschuss.
Die Bundesärztekammer
sieht das
anders.
Foto: picture-alliance/Okapia
Der G-BA hatte Mitte März erklärt, dass Krankenhäuser, die bei der Kniegelenk-Totalendoprothesen-Operation eine Mindestmenge von 50 Eingriffen pro Jahr erfüllten, eine deutlich bessere Behandlungsqualität aufwiesen als Krankenhäuser, die diese Operation weniger häufig vornähmen. Der Ausschuss stützte sich dabei auf Ergebnisse der von ihm in Auftrag gegebenen Mindestmengenbegleitforschung.
Auch Forschungsleiter Prof. Dr. Max Geraedts hat die „verkürzte Darstellung“ der Studienergebnisse durch den G-BA kritisiert. Dem müsse widersprochen werden, sagte er gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Jonitz wies darauf hin, dass sich der G-BA nur auf ein einzelnes Teilergebnis, nämlich die Häufigkeit postoperativer Wundinfektionen bei Knie-TEPs, bezogen habe. Erfreulicherweise sei hier tatsächlich die Rate der postoperativen Wundinfektionen zurückgegangen – jedoch auch schon vor Einführung der Mindestmenge. „Dass weniger Wundinfektionen aufgetreten sind, fand man gleichermaßen in kleinen wie größeren Krankenhäusern. Gerade in den Krankenhäusern, welche unterhalb der Knie-TEP-Mindestmenge lagen, war der Rückgang der Wundinfektionen vergleichsweise sogar stärker ausgeprägt. Deshalb ist es auch mehr als fragwürdig, diese Qualitätsverbesserung ursächlich auf die Einführung der Mindestmenge zurückzuführen“, sagte Jonitz. SR
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