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Schlechte Therapietreue (Non-Compliance) und Abweichungen vom vereinbarten Patientenverhalten (Non-Adherence) erhöhen in der Arzneimitteltherapie die Raten an Erkrankungen und Sterblichkeiten und verursachen hohe Kosten. Der vom DIMDI – Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, Köln, veröffentlichte HTA-Bericht „Maßnahmen zur Verbesserung der Compliance bzw. Adherence in der Arzneimitteltherapie mit Hinblick auf den Therapieerfolg“ untersucht Strategien, die Compliance und Adherence bei der medikamentösen Therapie fördern sollen. Er bewertet systematische Übersichten auf der Basis randomisierter kontrollierter klinischer Studien über Maßnahmen zur Beeinflussung von Compliance beziehungsweise Adherence im Hinblick auf den Therapieerfolg sowie systematische Übersichtsarbeiten zu gesundheitsökonomischen Analysen. Dabei werden Maßnahmen identifiziert, die positiv auf den Therapieerfolg wirken.
Zwar konnten die Autoren keine relevante Publikation zu ethischen und sozialen Aspekten finden. Sie weisen aber darauf hin, dass Maßnahmen zur verbesserten Compliance die Unabhängigkeit und Privatsphäre von Patienten einschränken können. Auch der Zugang zu wirksamen Maßnahmen sollte möglichst für alle sozialen Schichten garantiert werden.
Die HTA-Berichte sind in der DAHTA-Datenbank beim DIMDI (www.dimdi.de/dynamic/de/hta/db/index.htm) oder im HTA-Journal bei German Medical Science (www.egms.de/de/reports/dahta/index.shtml) kostenfrei als Volltext abrufbar. EB
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