ArchivDeutsches Ärzteblatt19/2008Diabetes mellitus Typ II: Evaluierung der DMP-Daten angemahnt

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Diabetes mellitus Typ II: Evaluierung der DMP-Daten angemahnt

Zylka-Menhorn, Vera

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LNSLNS Bis zu 90 Prozent aller Diabeteserkrankungen Typ II ließen sich durch Präventionsmaßnahmen verhindern. Darauf hat Prof. Dr. med. Hans Hauner zum Auftakt der 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in München hingewiesen. Im Gegensatz dazu steige die Zahl der Erkrankten in allen Altersgruppen. Bei den über 70-Jährigen sei bereits jeder Dritte davon betroffen. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Zahl der Neuerkrankungen zu senken. „Dazu ist ein flächendeckendes, krankenkassenübergreifendes Konzept zur Prävention erforderlich, wie es beispielsweise in den skandinavischen Ländern etabliert ist“, so Hauner.

Um Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Typ II zu vermeiden und die Behandlungsqualität zu verbessern, hatte die Bundesregierung 2001 ein Disease-Management-Programm (DMP) ins Leben gerufen. Mittlerweile sind dort 2,5 Millionen Menschen eingeschrieben. „Sieben Jahre nach dessen Start liegen zur Wirksamkeit des DMP bei Menschen mit Typ-II-Diabetes kaum Daten vor“, kritisiert Hauner.

Neben der fehlenden Evaluierung kritisiert die DDG auch die undifferenzierte Einschreibung der Patienten ins DMP, wenn diese ohne die Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils erfolgt. Wichtig sei es, das DMP den Risikoprofilen der Patienten anzupassen. zyl

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