PERSONALIEN
Horst-Eberhard Richter: Der mutige Vordenker


Horst-Eberhard Richter Foto: privat
Richter war einer der ersten Lehrstuhlinhaber für Psychosomatik: An der Universität Gießen wurde er 1962 mit dem Aufbau einer psychosomatischen Klinik betraut. Unter seiner Federführung entstand ein interdiziplinäres Zentrum mit Abteilungen für Klinische Psychosomatik, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, das Modellcharakter hatte. Richter plädierte für eine neue Arzt-Patienten-Beziehung. Der Arzt solle nicht der unfehlbare Superexperte sein, sondern der empathische Heiler.
Richter sah die Psychoanalyse stets in einem gesellschaftlichen Kontext. Sein Engagement für Frieden und Gerechtigkeit ist vorbildlich. Bis heute ist er im IPPNW-Vorstand und außerdem in der Anti-globalisierungskampagne „attac“ aktiv. Mit seinen Bücher erreicht er seit Jahren ein breites Publikum, wie zuletzt mit „Die Krise der Männlichkeit in der unerwachsenen Gesellschaft“. Birgit Hibbeler
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.