LAUDATIONES
Heyo Eckel: Der verlässliche Standespolitiker


Prof. Dr. med. Heyo Eckel ist
Ehrenpräsident der Ärztekammer
Niedersachsen. Sein besonderes
Engagement galt
stets der ärztlichen Weiter- und
Fortbildung sowie dem Thema
Umwelt und Gesundheit. Foto: Ärztekammer Niedersachsen
Eckel wurde am 8. Februar 1935 in Berlin als Sohn der Radiologen Prof. Dr. med. Paul Eckel und Dr. med. Edith Eckel geboren. Sein Elternhaus hat schon früh seine Lebensplanung und sein ärztliches Selbstverständnis geprägt. Insbesondere sein Vater, der von 1958 bis 1971 Präsident der Ärztekammer Niedersachsen war, dürfte eine Vorbildfunktion gehabt haben. Schon in jungen Jahren bekam er so einen Zugang zur Medizin und zur ärztlichen Selbstverwaltung.
1955 schrieb er sich für das Fach Humanmedizin ein und studierte in Tübingen, Mainz, Erlangen und Göttingen. Nach dem Staatsexamen wurde er 1962 an der Universität Göttingen zum Dr. med. promoviert. Seine Medizinalassistentenzeit leistete er in der Medizinischen und Chirurgischen Klinik des Städtischen Nordstadtkrankenhauses in Hannover sowie in der Niedersächsischen Landesfrauenklinik, ebenfalls Hannover. Nachdem er zunächst seine internistische Weiterbildung fortgesetzt hatte, begann er 1967 seine Weiterbildung im Fach Radiologie und wechselte dazu an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Dort arbeitete er am Institut für klinische Radiologie. An der MHH erkannte und schätzte man die Einsatzfreude und fachliche Kompetenz des jungen Arztes. Nachdem er die Facharztprüfung für Radiologie abgelegt hatte, wurde er zum Oberarzt und 1973 zum Leitenden Oberarzt ernannt.
Eckels Interesse galt aber nicht nur der praktisch-klinischen Arbeit, sondern auch der Forschung. 1975 erhielt er die Venia Legendi für das Fach Radiologie. In zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen beschäftigte er sich mit klinischen Fragen der Ultraschalldiagnostik, der Strahlenbiologie und der Dünndarmdiagnostik. Zu seinen besonderen Themen gehörten auch patientenbezogene beziehungsweise medizinbezogene Umweltfragen.
1976 wurde er Chefarzt des Instituts für klinische Radiologie des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende, 1981 Professor an der Universität Göttingen. 1999 wurde er Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses Weende. Diese Funktion hatte er bis zum Jahr 2006 inne, als er in den Ruhestand trat.
Eckel engagierte sich seit 1978 in der ärztlichen Standespolitik, zunächst als Mitglied der Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen, dann ab 1982 als Vorstandsmitglied. Von 1990 bis 2006 leitete er die Geschicke der Kammer als deren Präsident. Dabei stand für ihn stets die Sacharbeit im Vordergrund, getreu seinem Motto „Mehr Sein als Schein“. Auch auf Bundesebene schätzte man seinen Einsatz: 1995 wurde er Vorsitzender des Deutschen Senats für Ärztliche Fortbildung – ein Amt, das er bis 2007 innehatte. Außerdem engagierte er sich als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses beziehungsweise der Ständigen Konferenz Weiterbildung der BÄK. Bereits seit 1987 war er im Vorstand der Akademie der Gebietsärzte, 1999 wurde er Vorsitzender dieses Gremiums. Er war zudem Vorsitzender des Ausschusses Gesundheit und Umwelt der BÄK.
Eckels Engagement ging weit über die Berufs- und Standespolitik hinaus. Vorbildlich ist sein Einsatz für die Niedersächsische Landesstiftung „Kinder von Tschernobyl“, der er seit deren Gründung angehört. 1997 wurde er Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Die Organisation hilft den Opfern der Reaktorkatastrophe, die nunmehr 22 Jahre zurückliegt. Eckel engagiert sich heute als stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums.
Anschrift:
Nachtigallshof 7a
37077 Göttingen
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