ArchivDeutsches Ärzteblatt21/2008Delegation: Medizinische Fachberufe kritisieren Pflegerat

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Delegation: Medizinische Fachberufe kritisieren Pflegerat

Gerst, Thomas

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LNSLNS Verärgert hat der Verband medizinischer Fachberufe (VMF) auf einen Beitrag im aktuellen Newsletter des Deutschen Pflegerats reagiert, in dem den Medizinischen Fachangestellten die Kompetenz abgesprochen wird, vom Hausarzt delegierte Leistungen im häuslichen Umfeld der Patienten übernehmen zu können. Nach dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz können solche delegierten Leistungen künftig über den Einheitlichen Bewertungsmaßstab abgerechnet werden. Den Versicherten und Leistungsempfängern werde „eine Scheinwelt der Fachlichkeit vorgegaukelt, die sie im Versorgungsprozess in Sicherheit wiegt und böses Erwachen programmiert“, heißt es in dem Beitrag, der den Standpunkt des Deutschen Pflegerats wiedergibt.

VMF-Präsidentin Sabine Rothe betonte, dass die ambulante medizinische Versorgung nur durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten sichergestellt werden könne. Durch ihre praxisnahe Aus- und Fortbildung seien die Medizinischen Fachangestellten qualifiziert, um neue Aufgabengebiete und damit auch mehr Verantwortung zu übernehmen, ohne die Therapiehoheit des Arztes anzutasten. „Es zeugt nicht von Professionalität, wenn sich Berufsgruppen im Gesundheitswesen die Kompetenz absprechen und versuchen, unter dem Vorwand gefährdeter Patientensicherheit ihre eigenen Interessen durchzusetzen“, konterte Rothe. TG

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