

Mit einer Unterschriftenaktion wollen die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe und der Hartmannbund (HB) gegen die bisherige Form der Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei Heilmittelverordnungen protestieren. „Die Wirtschaftlichkeitsprüfungen enden nicht selten mit hohen Regresszahlungen für die betroffenen Ärzte. Aus verständlicher Angst vor diesem ruinösen Risiko haben viele Kollegen ihre Verordnungen von Heilmitteln drastisch eingeschränkt“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende, Ulrich Thamer. Westfalen sei bundesweit das Schlusslicht bei den Heilmittelverordnungen. In Baden-Württemberg stehe je Patient doppelt so viel Geld zur Verfügung, in der Nachbarregion Nordrhein seien es 30 Prozent mehr. „Die Schere zwischen Behandlungsauftrag gemäß ärztlichem Berufsethos und Sparzwang unter medizinisch überhaupt nicht begründbaren, sondern willkürlich festgelegten Budgets hat ein für die Ärzte unerträgliches Maß erreicht“, betonte HB-Landesvorsitzender Klaus Reinhardt.
Die KV und der HB wollen die Patienten dazu bewegen, durch ihre Unterschriften ihre Solidarität mit den Ärzten zu bekunden. Die Listen wollen sie den Politikern im Bundes- und im Landesgesundheitsministerium überreichen. hil