

In dem Beitrag „Ärzte verlassen das Land“ von Dr. rer. pol. Thomas Kopetsch, Kassenärztliche Bundesvereinigung, sind einige Gründe nicht zur Sprache gekommen. So wäre als erster Aspekt die Überlagerung der ärztlichen Tätigkeit durch bürokratische und administrative Aufgaben, Budgetzumutungen, floatende Punktwertungen, Kürzungen und Regresse durch die Kassenärztlichen Vereinigungen zu nennen. Ein zweiter Punkt sind die hohen Kosten einer Praxisgründung und die elende Abgeltung für ärztliche Leistungen. Drittens: Die Kassenärztlichen Vereinigungen verweigern weiterhin trotz des Ärztemangels und des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes älteren niederlassungswilligen Kollegen auch in den neuen Bundesländern die KV-Zulassung . . . Hingegen gestattet man Krankenhäusern den Ankauf von KV-Sitzen zur Schaffung von Medizinischen Versorgungszentren . . . Mit der Schaffung von Medizinischen Versorgungszentren vollzieht sich eine Entfremdung und Abkehr von der klassischen Arztrolle in der wichtigen persönlichen Arzt-Patienten-Beziehung. Dies ist der tiefere Grund für die Emigration der Ärzte. Die Perspektivlosigkeit muss schon groß sein, wenn Ärzte bereit sind, Angehörige, Freunde und die Heimat zu verlassen!
Dr. med. Ernst Schnier, Schaeferstraße 17,
44623 Herne
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