

Der britische Ärzteverband hält von dieser Idee verständlicherweise nichts: „Diagnose und Therapie von Krankheiten sind Sache des Arztes“, heißt es dort. Apotheker- und Patientenverbände können sich hingegen für den Plan erwärmen. Erstere fühlen sich in ihrer Kompetenz geschätzt, Letztere sehen die Bequemlichkeit. Statt wochenlang auf einen Arzttermin zu warten oder Stunden in einem Wartezimmer zu verbringen, geht man eben spontan in die Apotheke nebenan.
Wer nun glaubt, das Konzept sei einzig der britischen Verschrobenheit geschuldet, der irrt. „Ob es auch in Deutschland dazu kommt, dass darüber nachgedacht wird, Apothekern zu erlauben, eigenhändig Rezepte auszustellen und Therapie zu betreiben, müssen wir abwarten“, schreibt Chefredakteur Hartmut Morck in der „Pharmazeutischen Zeitung“. „Bei dem drohenden Hausärztemangel sollten aber die Apotheker zumindest schon einmal darüber diskutieren.“ Inzwischen kratzt offenbar nicht nur Schwester Agnes am ärztlichen Selbstbild.
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