ArchivDeutsches Ärzteblatt23/2008Kommentar: Theoretiker stören
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. . . Sie stören unsere Arbeit, diese Theoretiker, die nie in einem Krankenhaus, nie in einer Arztpraxis, nicht mal für einen Tag, gearbeitet haben, verbreiten Hirngespinste, die gar nicht funktionieren können. Dann kommen so sicher wie das Amen in der Kirche die abgedroschenen Schlagwörter im betriebswirtschaftlichen (natürlich amerikanischen) Slang, die nie fehlen dürfen in einem pseudowissenschaftlichen Aufsatz. Sprüche, die auch die Politik mangels eigener Alternativen übernimmt, so z. B.: Kultur (Unternehmenskultur), „Versorgungs“-Innovationen, nachhaltig (spätestens nach dem jeweiligen zehnten Satz), implentieren (statt einfach einzuführen), neue Versorgungsformen, sektorale Budgetgrenzen, Forschung (ha, ha), geistige Blockaden abbauen (wie „Alle Ärzte sind bekloppt und rückständig, da braucht man ,Helfer‘ aller Disziplinen.“). Das Wort Effizienz fehlt nie, natürlich Wettbewerb und, jetzt endlich, qualitätsgesichert, Qualität mit Zertifizierung und Auditierung, damit diese Herrschaften (s. o.) etwas zu tun haben (und dabei Geld verdienen können). Wer soll das bezahlen? Natürlich die Leistungserbringer (Ärzte werden sie nur noch genannt, um sie gezielt beschimpfen zu können) . . .
Dr. med. H.-P. Rolzhäuser, Richard-Wagner-Weg 4, 57250 Netphen

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