

Der entscheidende Punkt für die bisherige Überschätzung der neuen Antidepressiva ist meines Erachtens die Tatsache, dass Pharmafirmen negativ verlaufende Untersuchungen im Allgemeinen nicht veröffentlichen. Hier stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Ethikkommissionen Studien zulassen. Ich finde es in höchstem Maß unverantwortlich und vor allem auch unethisch, dass Studien zugelassen werden, bei denen die Firmen entscheiden können, ob Studien veröffentlicht werden oder nicht. Hier werden systematisch alle Versuchspersonen betrogen, die ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, weil sie den Ethikkommissionen vertrauen und fälschlicherweise glauben, der Wissenschaft zu dienen, während genau dies durch die einseitige Auswahl der Veröffentlichungen durch die Pharmaindustrie systematisch unterlaufen wird . . .
Dr. med. Ulrich Köhrle, Richard-Wagner-Straße 1, 77694 Kehl
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